Tagesarchiv für den 11. Februar 2008

Simple Minds: Mandela Day / Freilassung Nelson Mandelas (11. Februar 1990)

Montag, den 11. Februar 2008

It was 25 years they take that man away
Now the freedom moves in closer every day
Wipe the tears down from your saddened eyes
They say mandelas free so step outside
Oh oh oh oh mandela day
Oh oh oh oh mandelas free

It was 25 years ago this very day
Held behind four walls all through night and day
Still the children know the story of that man
And I know whats going on right through your land

25 years ago
Na na na na mandela day
Oh oh oh mandelas free

Nelson Mandela

If the tears are flowing wipe them from your face
I can feel his heartbeat moving deep inside
It was 25 years they took that man away
And now the world come down say nelson mandelas free

Oh oh oh oh mandelas free

The rising suns sets mandela on his way
Its been 25 years around this very day
From the one outside to the ones inside we say
Oh oh oh oh mandelas free
Oh oh oh set mandela free

Na na na na mandela day
Na na na na mandelas free

25 years ago
Whats going on
And we know whats going on
Cos we know whats going on

Copyright: Simple Minds für Text und Musik des Liedes Mandela Day

Auf Veranlassung Frederik Willem de Klerk, dem südafrikanischen Regierungschef, wird Nelson Mandela am 11. Februar 1990 nach 28 Jahren aus der Haft entlassen.
Der im Jahr 1918 geborene Mandela engagierte sich bereits als Student für die Belange der Opposition der weißen Regierung und wurde zu einem der führende Köpfe der Anti-Apartheidbewegung. Er trat für die Rechte der schwarzen Mehrheit Südafrikas ein, die die von Weißen geführte Regierung ihnen nicht gewähren wollte.
Nach den Wahlen von 1948, in denen die National Party dominierte, setzten die Anhänger dieser Partei ihre Vorstellungen von der Rassentrennung durch, die auf der Prädestinationslehre des Calvinismus beruhte. Vor 1948 waren zwar nur wenige Farbige in Südafrika den Weißen gleichgestellt, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht, doch gab es keine strikte Ordnung, die eine Rassentrennung vorsah. Dies änderte sich unter der Regierung der National Party, die die Bevölkerung des Landes in vier Klassen einordnete: Weiße, Farbige, Schwarze und Asiaten. Die Zugehörigkeit zu einer der Klassen bestimmte fortan das Leben sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich, denn neben der strikten Trennung im öffentlichen Leben waren unter anderem getrennte Wohngebiete von schwarzen und weißen Menschen vorgeschrieben und so genannte Mischehen wurden verboten. In den Stadtgebieten wurden nur die Schwarzen geduldet, die dort arbeiteten, sie lebten in gesonderten Siedlungen, den Townships. Des weiteren durften sich Schwarze, die keine Arbeit in der Stadt hatten, dort ohne Genehmigung nur für 72 Stunden aufhalten.
Nelson Mandela führte den Widerstand gegen diese und andere Maßnahmen an und 1956 zusammen mit 155 weiteren Personen wegen Hochverrats angeklagt. Der Prozess dauerte bis 1961 und endete mit dem Freispruch aller Angeklagten. Robben Island: Das Gefängnis, in dem Nelson Mandela inhaftiert war
Im August des Jahres 1962 wurde Mandela dann wegen des Aufrufs zum Streik und illegaler Auslandsreisen zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt. 1964 folgte eine erneute Verurteilung, dieses Mal zu lebenslanger Haft, wegen der Planung zum gewaltsamen Kampf. Die Haftstrafe leistete Nelson Mandela zum größten Teil auf der Gefängnisinsel Robben Island vor der Küste Kapstadts ab. Im Februar 1985 wurde ihm angeboten, bei zukünftigem Verzicht auf Gewalt, den Rest der Freiheitsstrafe zu erlassen, was Mandela ablehnte.
Auf Grund des zunehmenden internationalen Drucks und den nicht aufhörenden Bestrebungen der Partei ANC und anderer Organisationen erklärte der südafrikanische Staatspräsident de Klerk am 11. Februar 1990 die Haftentlassung Nelson Mandelas und anderer politischer Gefangener. Mit diesem Schritt leitete der ehemalige Verfechter der Apartheid die entscheidende Wende in der Innenpolitik Südafrikas ein.

Edward Harning, Berater der britischen Delegation: Die Erklärung von Jalta (11. Februar 1945)

Montag, den 11. Februar 2008

Was haben wir heute getan?
Brauchen wir wirklich den Teufel, um Satan auszutreiben? Müssen wir uns auf diesen Pakt einlassen, um der Welt wieder Frieden zu bringen?
Vielleicht wäre es doch eine bessere Entscheidung, von Berlin direkt bis nach Moskau weiter zu marschieren. Aber die Welt ist des Krieges müde. Und wir sind es auch.
Aber ist es das wert? Wir opfern die Völker Europas auf dem Altar des Sieges und Stalin lacht sich dabei ins Fäustchen.
Wir liefern die Polen, die Tschechen, die Ungarn, die Rumänen, die baltischen Völker und die Bulgaren der Willkür des einen Diktators aus, nachdem wir sie von der tödlichen Unterdrückung des anderen befreit haben.
Aber etwas anderes war wohl nicht zu erreichen. Wenigstens Italien und Griechenland, in Teilen auch Jugoslawien, konnten wir vor den Klauen der Kommunisten bewahren. Churchill, Roosevelt, Stalin bei der Konferenz von Jalta Wohin wird uns das führen? Zu einem neuen Krieg? Schon bald? Gibt es uns nur eine Atempause, bevor wir nach der Fratze des Faschismus auch der des Kommunismus werden begegnen müssen? Wohin führt das die Welt? Und macht es wirklich einen Unterschied, ob man die Mordanstalten und Folterorte KZ oder Gulag nennt?
Aber es muss sein. Wenn wir Stalin nicht wenigstens etwas geben, diesen Schutzpuffer, wie er es nennt, der aber nichts mehr sein wird, als ein Ring sowjetischer Satellitenstaaten, dann wird es keinen Frieden geben. Noch nicht einmal für eine kurze Zeit.
Wohin wird uns das führen? Die Todesmaschinerie der Deutschen wird bald von den Schultern Europas genommen sein.
Aber um die eine Hälfte wirklich zu befreien, geben wir die andere Hälfte einer neuen Unterdrückung hin. Sehenden Auges, ohne es ändern zu können.
Die Geschichte möge uns vergeben.

Mit der Erklärung von Jalta wurde am 11. Februar 1945 auf der Konferenz von Jalta die zukünftige Aufteilung der Interessensphären in Europa und Asien, nach dem zu erwartenden Sieg über die Mittelmächte um Deutschland und Japan, zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion beschlossen.
Darüber hinaus wurden die Besatzungszonen in den besiegten Staaten festgelegt.
Der Beschluss, der Polen, die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten an Stalin fallen ließ, ergänzte die Bestimmungen der Moskauer Konferenz vom 9. bis 20. Oktober 1944, in der die Aufteilung für die Staaten Südosteuropas festgelegt worden war. Darin waren Rumänien, Bulgarien sowie weitestgehend Jugoslawien und Ungarn der sowjetischen Interessenssphäre zugeschlagen worden, wohingegen es unter großen Bemühungen gelungen war, Italien und Griechenland vor dem kommunistischen Zugriff zu bewahren. Das geteilte Europa nach dem 2. Weltkrieg Darüber hinaus traf man Entscheidungen hinsichtlich der Entscheidungsgremien der nach dem Krieg zu gründenden Vereinten Nationen, insbesondere die Zusammensetzung der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates und ihre Vetorechte betreffend. Eine Festlegung, die bis heute Gültigkeit hat.
So wurden in der Erklärung von Jalta bereits die Frontlinien des Kalten Krieges vorgezeichnet, die die Welt bis 1990 in ihrem Griff haben sollten. Außerdem diente sie als Legitimierung der Suprematie der Sowjetunion über die osteuropäische Staatenwelt und in gewisser Weise auch als Legitimitätserklärung der anderen Mächte für die kommunistischen Diktaturen und Gewaltherrschaften der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Es ist aber auch festzuhalten, dass ohne die Zusammenarbeit der Alliierten, auch in den Konferenzen von Jalta, Moskau u.a. ein koordiniertes Vorgehen gegen das faschistische Deutschland nicht möglich gewesen wäre und ein direktes Übergleiten des Zweiten Weltkrieges in einen neuen Krieg zwischen den Großmächten wahrscheinlich gewesen wäre – Pläne für dieses Schreckensszenario gab es auf beiden Seiten.
So gelang es durch diese Politik - so zynisch dies im Rückblick auch erscheinen mag - Europa zumindest von den Schrecken Nazi-Deutschlands zu befreien und einem Teil der Staaten und Völker Frieden und Freiheit zu geben.