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Angelo Ferutti – ein italienischer Mönch: Tod von Papst Johannes XII. (14. Mai 964)

Mittwoch, den 14. Mai 2008

Blutig erschlagen und gedemütigt. Eine Schande für den Heiligen Stuhl. Etwas anderes fällt mir zu dem heutigen Geschehen nicht ein.
Der abgesetzte Papst Johannes XII. wurde während des Geschlechtsaktes vom Ehemann seiner Geliebten erschlagen. Tragischer und unwürdiger kann der Tod eines Oberhirten nicht sein.
Nun gilt es, die Kirche von dieser Sünde reinzuwaschen, doch das wird kein leichtes Unterfangen sein, denn zu tief ist das Vertrauen der Gläubigen in die Aufrichtigkeit und Glaubwürdigkeit der Kirche erschüttert, war die Unkeuschheit und der damit verbundene Ehebruch doch nicht die erste Verfehlung, die Johannes angelastet wurde.
Welch Bild hat sich dem Betrachter heute geboten: Der tote Papst, wenn auch nicht mehr im Amte, in den Armen einer Hure. Schande über ihn und alle, die es nicht vermocht haben, diese Tat zu verhindern.

Darstellung eines Treffens zwischen Papst Johannes XII und Kaiser Otto I.

Die soeben geschilderte Version des Todes von Johannes XII. ist eine Möglichkeit, wie sich sein Tod zugetragen haben könnte. Eindeutig belegt ist sie jedoch nicht. Vielmehr ist anzunehmen, dass diese Variante auf Grund des zweifelhaften Lebenswandels des ehemaligen Oberhaupts der Kirche, im Nachhinein in Umlauf gebracht wurde. Einige Kirchenlexika berichten davon, dass Johannes XII. am 14. Mai 964 vom Schlag getroffen worden sei oder aus ungeklärter Ursache einen plötzlichen Tod erlitt.
937 oder 939 als Octavian von Spoleto geboren, war er der Sohn des römischen Stadtherren Alberich II., der seinen Sohn zum Nachfolger des amtierenden Papstes Agapets II. bestimmte. Am 16. Dezember 955 trat Octavian von Spoleto als Johannes XII: das Amt auf dem Stuhle Petri an. Auf dem internationalen Parkett verstand er es, sich einen Namen zu machen, so in seinen Kontakten zu England und Spanien, doch im Bereich der italienischen Territorialpolitik war er nicht vom Glück verfolgt, sodass er sich in dieser Hinsicht schließlich 960 mit einem Hilfsgesuch an König Otto I. wandte. Dieses Hilfsgesuch war mit dem Angebot der Kaiserkrönung verbunden, sodass Otto bald in Rom erschien, wo er zusammen mit seiner Gemahlin Adelheid am 2. Februar 962 die Kaiserkrone empfing. Im Gegenzug garantierte Kaiser Otto I. dem Papst den Erhalt des Kirchenstaates.
Johannes XII. aber fürchtete zugleich die Macht des Kaisers und intensivierte die Kontakte zu den Gegnern des Monarchen, besonders zu den Königen Adalbert und Berengar II. Otto kehrte daraufhin nach Rom zurück und zwang den Papst im November 963 zur Flucht aus der Heiligen Stadt. In der Folge ließ Otto auf einer Synode die Unwürdigkeit des Papstes feststellen und einen Nachfolger wählen – Leo VIII. Als Begründung wurde angeführt, dass Johannes der Synode ferngeblieben und ein Bündnis mit Adalbert eingegangen sei sowie bewaffneten Widerstand gegen den Kaiser geleistet habe.
Johannes, dem diese Entwicklung nicht gefallen konnte, versuchte Aufstände in der Bevölkerung zu schüren, um seine Position zurückzugewinnen. Mit diesen Versuchen hatte er allerdings erst nach dem Abzug Ottos aus Rom wirklichen Erfolg. Im Februar konnte der abgesetzte Papst in Rom wieder Fuß fassen, Leo VIII. aus der Stadt vertreiben und am 26. Februar 964 auf einer Synode die Verdammung Leos durchsetzen.
Bevor Kaiser Otto nach Rom zurückkehrte, starb Johannes XII. eines plötzlichen Todes.
Während seiner gesamten Zeit als Papst, gab es immer wieder Gerüchte, die Johannes XII. Verfehlungen wie Ehebruch, Simonie, Jagd- und Spielleidenschaft nachsagten. Auf dieser Grundlage sind auch die zweifelhaften Schilderungen, seine Todesumstände betreffend, entstanden.

(Darstellung eines Treffens zwischen Papst Johannes XII und Kaiser Otto I. aus der Werkstatt des Diebold Lauber. Der Künstler ist unbekannt. Entstanden um 1450)

Talbot Edwards: Diebstahl der Kronjuwelen (9. Mai 1671)

Freitag, den 9. Mai 2008

Die Nachricht wird sich in der Stadt wie ein Lauffeuer verbreiten, schon in wenigen Stunden wird jeder, vom einfachen Gassenjungen bis zum Hochadeligen Bescheid wissen. Es ist versucht worden, den Tower auszurauben, genauer gesagt wurde versucht, die Kronjuwelen zu stehlen.
Mein Freund und Vertrauter Thomas Blood hat diese frevelhafte Tat gemeinsam mit einigen Komplizen begangen. Noch immer hoffe ich, dass es nur eine unglückliche Verwicklung ist und Thomas unschuldig in die Sache hineingezogen wurde. Eine historische Darstellung der britischen Kronjuwelen Er ist mir in der Zeit, die wir uns nun kennen, schließlich sehr ans Herz gewachsen und ich kann einfach nicht glauben, dass er zu einer solch schändlichen Tat bereit wäre. Es passt nicht zu ihm, einen Freund auszunutzen und diesen auf hinterhältige Art niederzuschlagen. Er wird von seinen Komplizen zu dieser Tat gezwungen worden sein, sie müssen etwas in der Hand gehabt haben, um diesen braven Mann – einen Geistlichen - unter Druck zu setzen – anders kann es nicht gewesen sein.
Was soll jetzt geschehen? Es wird mit Sicherheit in Frage gestellt, ob ich weiterhin die geeignete Person bin, um diese Schätze des Königshauses sicher zu verwahren. Dabei habe ich doch nichts böses geahnt, habe nur einem guten Freund einen Gefallen getan und wurde dafür bitter bestraft.
Hoffentlich lässt der König Gnade walten, meine Familie hat hier ihre Unterkunft, ihr Zuhause, wir würden alles verlieren. Und das alles weil ich hintergangen wurde, getäuscht und verraten, doch es wird sich alles aufklären und es wird sich herausstellen, dass weder ich, noch Thomas irgendetwas für diesen unrühmlichen Vorfall konnten, wir sind durch eine unglückliche Fügung des Schicksals zu Statisten in diesem Fall geworden. Dies muss von Außenstehenden erkannt werden und das wird es, es muss einfach so sein!
Thomas wird bei unserem Gott und Herrn sicherlich ein gutes Wort für mich einlegen und mit göttlichem Beistand wird sich der Fall schließlich aufklären.

Die Kronjuwelen des englischen Königshauses wurden in einem Gewölbe im Tower of London verwahrt. Seit 1303 befinden sich die Kornjuwelen im Tower, zuvor wurden sie in der Westminster Abbey verwahrt, aus der sie aber entwendet wurden. Im Tower, dieser gut befestigten Anlage, glaubte man sie an einem sicheren Ort. Dennoch gelang es Thomas Blood am 9.Mai 1671 die Kronjuwelen zu stehlen.Thomas Blood, Dieb der Kronjuwelen Für diese Tat hatte der irische Colonel einige Vorbereitung benötigt. Als Geistlicher verkleidet verschaffte er sich erstmals Zugang zum Schatz des englischen Königshauses. Blood versuchte ein freundschaftliches Verhältnis zu Talbot Edwards, dem Wächter über die Kronjuwelen, aufzubauen, der zusammen mit seiner Familie über dem Gewölbe, in dem die Juwelen aufbewahrt wurden, wohnte. Dem angeblichen Priester gelang es dann auch, freundschaftliche Bande zwischen seiner eigenen und der Familie Edwards zu knüpfen.
Am 9. Mai 1671 kam Blood in Begleitung dreier Männer, von denen er einen als seinen Neffen ausgab, in den Tower. Während dieser angebliche Neffe vorgab, sich für die Tochter Edwards zu interessieren, wollte Blood seinen beiden anderen Begleitern die Kronjuwelen zeigen, was Edward ihm nicht verwehren mochte. Nachdem der Wächter sämtliche Gitter und Schlösser, die die Juwelen schützten, geöffnet hatte, wurde er niedergeschlagen und die drei Männer nahmen die Wertgegenstände an sich. Dabei gingen sie nicht gerade vorsichtig zu Werke, sondern „bearbeiteten“ die Juwelen so, dass sie sich möglichst leicht und unauffällig transportieren ließen, auch wenn dies bedeutete, den ein oder anderen Gegenstand zu beschädigen.
Noch während die Täter am Werk waren, kam Edward wieder zu Besinnung und konnte um Hilfe rufen, sodass die Diebe zur überstürzten Flucht gezwungen waren. Blood konnten aber am Verlassen des Towers gehindert werden. Da Blood sich weigerte, die Beweggründe für die Tat jemand anderem als dem König darzulegen, wurde er schließlich zu Charles gebracht. Dort legte er dem englischen König dar, dass die Juwelen nicht 100.000 Pfund Wert seien, wie die Krone behaupte, sondern allenfalls 6000. Daraufhin fragte Charles den Gefangenen was er täte, wenn er begnadigt würde. Und Thomas Blood antwortete, dass er versuchen würde, dies zu verdienen.
König Charles, begnadigte den Dieb und schenkte ihm in Irland ein Stück Land. Was den König zu dieser Tat bewegt hat, ist nicht geklärt.

Brief des Yorkisten Jeffrey of Monmouth an seinen Sohn: Schlacht von Barnet (14. April 1471)

Montag, den 14. April 2008

Mein lieber Sohn,
heute waren wir siegreich. Wir haben wir es diesen aufgeblasenen Lancasterianern gezeigt und sie vom Feld gefegt, nachdem wir ihnen in der Nähe von London, bei Barnet, gegenübergetreten waren.
Den Verräter Warwick haben wir auch erwischt! Er hat es nicht besser verdient, nachdem er unseren König so niederträchtig hintergangen hat. Nun wurde seinem Leben ein Ende gesetzt und er kann mit seinen Intrigen nicht länger für Unruhe sorgen. Und Deine Mutter ist endlich gerächt. Dieser unwürdige Mann, der sich Earl of Warwick schimpfte hat so viele Menschen auf dem Gewissen, doch jetzt musste er für diese vielen Toten büßen.Richard Neville, der 16. Earl of Warwick, genannt Der Königsmacher Wenn es so fortgeht wie es scheint, werde ich in nicht allzu langer Zeit nach Hause zurückkehren. Es wird zwar berichtet, Margarete habe es nun doch gewagt nach England zurückzukehren, doch bisher haben wir sie nicht gesichtet, sodass ich denke, sie hat sich feige zurück in ihrer französische Heimat begeben.
Thomas, halte den Hof weiter in Ordnung, sieh nach dem Rechten und sorge dafür, dass das Personal nicht untätig herumsteht. Du weißt, wie Du ihnen Beine machen kannst.
Grüße bitte Deine Brüder ganz herzlich von ihrem Vater. Und auch Dir alles Gute!

Die Schlacht stellt eines der kriegerisch bedeutendsten Ereignisse innerhalb der Rosenkriege, die von 1455 bis 1485, in England geführt wurden, dar. In dieser Auseinandersetzung ging es um den Herrschaftsanspruch auf den englischen Thron, den sowohl das Haus York als auch das Haus Lancaster für sich beanspruchten. Beide Adelshäuser konnten ihre Stammlinie auf König Edward III. zurückführen und versuchten mit juristischen und militärischen Mitteln diesen Anspruch zu untermauern.
Edward IV. der nach seiner Flucht in die Niederlande wieder auf die britischen Insel zurückgekehrt war und dort auf eine treue Anhängerschaft zurückgreifen konnte, schlug am 14. April 1471 in der Schlacht von Barnet die Anhänger des Hauses Lancaster, unter den Opfern dieser Schlacht war auch Richard Neville, der Earl of Warwick.Edward IV. König von England Warwick, der auch „Königsmacher“ genannt wird, da er zunächst daran beteiligt war Heinrich VI. abzusetzen und Edward IV. auf den Thron zu bringen, schließlich diesen wieder vom Thron zu verjagen und Heinrich VI. wiedereinzusetzen.
Ursprünglich stand Richard Neville auf der Seite des Hauses York, doch kam es zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und König Edward IV., da dieser im Geheimen Elisabeth Woodville geheiratet hatte und damit den Plänen Warwicks widersprach. In der Folge erlangte die Familie Woodville am englischen Königshof immer mehr Einfluss, was den Earl of Warwick zu der Annahme verleitete, seine Familie, die Familie Neville, würde mit der Zeit über immer weniger Einfluss verfügen. Aus diesem Grund versuchte Warwick 1469 eine Allianz mit Edwards Bruder George, dem Herzog von Clarence zu schmieden. Dieser Allianz gelang es den König gefangen zu nehmen und einige Monate in seinem Namen die Regierung zu führen. Doch Edwards weiterer Bruder führte eine Armee an, die den König befreite, sodass Warwick gezwungen war nach Frankreich zu fliehen. Dort schmiedete der König von Frankreich ein Bündnis zwischen Warwick und Margarete von Anjou, der Gemahlin von Heinrich VI. Dieses Bündnis, das von gegenseitigem Misstrauen geprägt war, stand auf wackligen Füßen. Zum Beweis seiner Aufrichtigkeit musste Richard Neville versprechen, eine Armee nach England zu führen, um die Thronansprüche des Hauses Lancaster deutlich zu machen. Bereits 1970 landete Neville mit einem Heer in England, wodurch Edward IV. schließlich zur Flucht gezwungen wurde. Heinrich VI. wurde wieder auf den Thron gesetzt, doch nicht für lange Zeit.
Denn bereits zu Beginn des Jahres 1471 setzte Edward IV. mit einem Heer nach England über. Am 14. April 1471 kam es zur Schlacht von Barnet.
Edward IV. war in dieser Schlacht in der besseren Position, da er durch den Angriff auf die Truppen Warwicks erreicht hatte, dass sich Warwick nicht mit den Einheiten, die Margarete von Anjou und ihr Sohn Edward nach ihrer kürzlich erfolgten Rückkehr aus Frankreich gesammelt hatten, vereinigen konnten.
Bereits zwei Wochen später kam es zur Schlacht von Tewkesbury, in der Edward IV. der entscheidende Schlag gegen das Haus Lancaster gelang, da Edward, der Prinz von Wales (Sohn von Heinrich VI.) in dieser Schlacht fiel, wobei ungeklärt ist ob der junge Prinz in der Schlacht gefallen ist oder abseits des Schlachtfeldes getötet wurde. Mit seinem Tod verlor das Haus Lancaster den letzten Thronerben, da auch Heinrich VI in Folge der Schlacht in Gefangenschaft des Hauses York geriet und wenig später im Tower ermordet wurde.