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Ein schottischer Parlamentsabgeordneter: Das schottische Parlament stimmt dem Act of Union zu (16. Februar 1707)

Samstag, den 16. Februar 2008

That the Two Kingdoms of England and Scotland shall forever be United into One Kingdom by the name of GREAT BRITAIN.Treaty of Union 1707, Artikel 1

Die Wappen Englands und Schottlands

Nun ist es also passiert. Wir haben unserem eigenen Ende zugestimmt. Das schottische Parlament hat mit einer deutlichen Mehrheit den letzten Nagel in den eigenen Sarg geschlagen.
Its the end of an auld sang.
Aus und vorbei. Das Königreich Schottland war einmal und wird wohl nie mehr sein.
Von England zuerst unterdrückt, dann in den Abgrund laufen gelassen, und am Ende, als Schottland niederliegt, müssen wir unsere Seele, die Tradition des Löwen des Nordens, unsere Sprache, unsere Selbstachtung und unser wunderschönes Land für englisches Geld und ein paar wenige Sitze im neuen Parlament verkaufen.
Unsere Glorie ist verloren und so verklingt das letzte schottische Lied.

Am 16. Februar 1707 stimmte das schottischen Parlament dem Act of Union, dem Vertrag zur Vereinigung der Königreiche England und Schottland zu einem Königreich und der Zusammenlegung ihrer Parlamente in einem, zukünftig in London ansässigen, Parlament zu, in dem Schottland aber nur schwach vertreten sein sollte.
Schon länger wurden England und Schottland in Personalunion vom jeweiligen Monarchen regiert, die Existenz als jeweils eigene Staaten blieb aber zunächst unangetastet.
Zu Beginn der Einigungsverhandlungen befand sich Schottland in einer miserablen Ausgangsposition. Der Staat und große Teile seines Adels sowie seiner Bevölkerung waren nahezu bankrott, was die Schotten größtenteils England und in der Hauptsache dem Agieren König William III. of Orange, der von 1689-1702 regierte, zuschrieben.
Dieser hatte nicht unwesentlich zum Scheitern eines ambitionierten schottischen Kolonialprojektes in Mittelamerika beigetragen, wodurch ein Großteil des schottischen Kapitals vernichtet worden war.
Dieses Projekt, die sog. Darien-Expedtion, war der Plan, an der Engstelle Panamas - zwischen dem atlantischen und dem pazifischen Ozean - eine Art „Panamakanal zu Land“ aufzubauen.
Dabei sollte Schiffen, die Waren aus Indien und China transportierten und den Weg um das gefährliche Kap Hoorn vermeiden wollten, die Möglichkeit gegeben werden, an der Pazifikküste Panamas anzulegen. Von dort sollten die Waren auf dem Landweg zu einem Hafen an der Atlantikseite gebracht werden. Schottische Schiffe sollten die Waren dann weiter nach Europa transportieren.
Diese eigentlich geniale Idee schien zu Beginn auch ein Erfolg zu sein. Schnell wurde das dafür notwendige Mindestkapital von 500.000 Pfund aufgebracht. Die entsprechenden Anteile wurden zu je 50% in England und Schottland gezeichnet. William III. sah in diesem Projekt aber eine Gefährdung der englischen Kolonialinteressen und untersagte Engländern bei Strafandrohung sich an dem Projekt zu beteiligen, was viele Investoren bewog, sich wieder aus dem Projekt zurückzuziehen.
Der Initiator des Projektes, William Patterson, einer der Mitbegründer der Bank of England, gab sich aber noch nicht geschlagen und so wurde unter großen Mühen das Mindestkapital (dessen Höhe auf 400.000 Pfund herabgesetzt wurde) ausschließlich in Schottland aufgebracht.
Dies war für Schottland eine ungeheure Summe, nahezu 50% des gesamten in Schottland überhaupt verfügbaren Kapitals flossen in das Projekt!
So konnte am 18. Juli 1698 auch die erste Expedition in See stechen und landete im folgenden November im Zielgebiet.
Von nun an stand das Projekt unter keinem guten Stern mehr. Die Lage der Nahrungsmittelversorgung war fatal, da William III. es den englischen Kolonien in Nordamerika verbot, mit Darien, benannt nach dem dort ins Meer mündenden Fluss, zu handeln und Nahrungsmittel an die Siedler zu verkaufen. Darüber hinaus behinderte William den schottischen Handel insgesamt und außerdem beanspruchte Spanien das Gebiet für sich.
So musste die Siedlung schnell wieder aufgegeben werden und auch eine zweite Expedition scheiterte nach anfänglichen Erfolgen, am Widerstand der spanischen Nachbarn in Mittelamerika.
So war das Darien-Projekt schon etwa ein Jahr nach der Landung der ersten Expedition wieder beendet und in Schottland blieb ein enormer Verlust zurück – im Ergebnis waren 25-30% des gesamten schottischen Kapitals von Staat und Bevölkerung vernichtet worden.
Unter diesen Vorzeichen bot England Schottland im Gegenzug zu dessen Zustimmung zum Act of Union an, für die Verluste aufzukommen und die Investoren zu entschädigen.
Hieraus resultierte dann in der Folge die schottische Ansicht, England habe Schottland zunächst bewusst in den Ruin getrieben, um dann am Ende für wenig Geld die Kontrolle über den nördlichen Nachbarn zu erlangen.
Der Act of Union wurde schließlich am 1. Mai 1707 vollzogen und bis heute sind die beiden Staaten vereinigt, auch wenn Schottland seit 1999 wieder ein eigenes Parlament hat, dessen Kompetenzen allerdings auf die Regelung innerer Angelegenheiten beschränkt bleiben.
In der Folge des Act of Union kam es über den Zeitraum von etwas mehr als 50 Jahren mehrfach zu Versuchen, die schottische Unabhängigkeit wieder zu erringen, vor allem initiiert von den Anhängern des Hauses Stuart, das bis zu Absetzung James II. 1689, England, Schottland und Irland regiert hatte. Diese, nach der latinisierten Form des Namens James, Jakobiten genannten Stuart-Anhänger scheiterten aber mit allen Versuchen der Restauration des schottischen Throns für das Haus Stuart, so in den Jakobiten-Aufständen von 1708, 1715, 1719 und 1745 (wenn auch hier nur sehr knapp) sowie in den nicht über das Planungsstadium hinausgehenden Aufständen von 1722 und 1759.
Bis heute aber führen die Jakobiten die Erbfolge der Stuarts weiter. Nach ihrer Meinung ist der aktuelle Thronprätendent (und für die Jakobiten wahre König von Schottland, England un Irland), Franz II. von Bayern aus dem Hause Wittelsbach, der den Thron aber nie beansprucht hat.
Es bleibt auch äußerst zweifelhaft, ob es im Falle einer weitergehenden Unabhängigkeit Schottlands, die heute nicht mehr unmöglich erscheint, dazu kommen würde, dass die Erben der Stuarts auf dem schottischen Thron gelangen.

Friedrich Schiller: Die Hinrichtung von Maria Stuart (8. Februar 1587)

Freitag, den 8. Februar 2008

Maria: Was ist dir, Hanna? Ja, nun ist es Zeit! Hier kommt der Sheriff, uns zum Tod zu führen. Es muss geschieden sein! Lebt wohl! Lebt wohl!

Maria Stuart, Queen of Scots(Ihre Frauen hängen sich an sie mit heftigem Schmerz; zu Melvil.)

Ihr, werter Sir, und meine treue Hanna Sollt mich auf diesem letzten Gang begleiten. Mylord, versagt mir diese letzte Wohltat nicht!

Burleigh: Ich habe dazu keine Vollmacht.

Maria: Wie? Die kleine Bitte könntet ihr mir weigern? Habt Achtung gegen mein Geschlecht! Wer soll Den letzten Dienst mir leisten! Nimmermehr Kann es der Wille meiner Schwester sein, Dass mein Geschlecht in mir beleidigt werde, Der Männer rohe Hände mich berühren!

Burleigh: Es darf kein Weib die Stufen des Gerüstes Mit euch besteigen – Ihr Geschrei und Jammern –

Maria: Sie soll nicht jammern; – Ich verbürge mich Für die gefasste Seele meiner Hanna! Seid gütig, Lord. O, trennt mich nicht im Sterben Von meiner treuen Pflegerin und Amme! Sie trug auf ihrem Arme mich ins Leben, Sie leite mich mit sanfter Hand zum Tod.

Paulet: (zu Burleigh). Lasst es geschehn!

Burleigh: Es sei.

Maria: Nun hab’ ich nichts mehr Auf dieser Welt –

(Sie nimmt das Kruzifix und küsst es.)

Mein Heiland! Mein Erlöser!
Wie du am Kreuz die Arme ausgespannt, So breite sie jetzt aus, mich zu empfangen.

(Sie wendet sich zu gehen; in diesem Augenblick begegnet ihr Auge dem Grafen Leicester, der bei ihrem Aufbruch unwillkürlich aufgefahren, und nach ihr hingesehen. – Bei diesem Anblick zittert Maria, die Knie versagen ihr, sie ist im Begriff hinzusinken; da ergreift sie Graf Leicester und empfängt sie in seinen Armen. Sie sieht ihn eine Zeit lang ernst und schweigend an; er kann ihren Blick nicht aushalten, endlich spricht sie.)

Ihr haltet Wort, Graf Leicester – Ihr verspracht Mir euren Arm, aus diesem Kerker mich Zu führen, und ihr leihet ihn mir jetzt!

(Er steht wie vernichtet. Sie fährt mit sanfter Stimme fort.)

Ja, Leicester, und nicht bloß Die Freiheit wollt’ ich euerer Hand verdanken, Ihr solltet mir die Freiheit euer machen, An eurer Hand, beglückt durch eure Liebe, Wollt ich des neuen Lebens mich erfreun. Jetzt, da ich auf dem Weg bin, von der Welt Zu scheiden und ein sel’ger Geist zu werden, Den keine ird’sche Neigung mehr versucht. Jetzt, Leicester, darf ich ohne Schamerröten Euch die besiegte Schwachheit eingestehn – Lebt wohl, und wenn ihr könnt, so lebt beglückt! Ihr durftet werben um zwei Königinnen, Ein zärtlich liebend Herz habt ihr verschmäht, Verraten, um ein stolzes zu gewinnen. Kniet zu den Füßen der Elisabeth! Mög’ euer Lohn nicht eure Strafe werden! Lebt wohl! – Jetzt hab’ ich nichts mehr auf der Erden!

(Sie geht ab, der Sheriff voraus, Melvil und die Amme ihr zur Seite. Burleigh und Paulet folgen, die Übrigen sehen ihr jammernd nach, bis sie verschwunden ist; dann entfernen sie sich durch die zwei andern Türen.)

aus: Maria Stuart von Friedrich Schiller, 5. Aufzug, 9. Auftritt.

Am 8. Februar 1587 wurde Maria Stuart, Queen of Scots, hingerichtet.
Sie war der Teilnahme an einer Verschwörung gegen Elisabeth I. für schuldig befunden worden. Diese Babington-Verschwörung hat ihre Namen von einem ihrer Hauptprotagonisten, Anthony Babington. Der eigentliche Urheber soll John Ballard gewesen sein.
Es ist aber zweifelhaft, fast schon unwahrscheinlich, dass Maria wirklich an der Verschwörung beteiligt war.
Auch möglich ist, dass die Verschwörung, wie so viele vor ihr in der Zeit von Marias Gefangenschaft in England, nur eine Inszenierung des englischen Geheimdienstchefs Walsingham war. Ein deutsches Flugblatt zur Hinrichtung von Maria Stuart
Wie auch immer, diese Verschwörung wurde Maria Stuart zum Verhängnis.
Zum Zeitpunkt ihres Todes befand sich Maria beinahe 19 Jahre in englischer Haft. In den 45 Jahren ihres Lebens hat sie überhaupt nur wenige Jahre in ihrer Heimat, Schottland, in Freiheit verbracht.
Bereits kurz nach ihrer Geburt befand sie sich beständig auf der Flucht. Nur sechs Tage nach Ihrer Geburt verstarb ihr Vater, wodurch sie Königin von Schottland wurde (auch wenn sie erst fast ein Jahr später auf Stirling Castle gekrönt wurde).
Die Geschichte ihrer Flucht begann mit der Aufkündigung des Vertrages von Greenwich, indem ihre Hochzeit mit dem englischen Prinzen Edward vereinbart worden war, durch ihren Regenten, den Earl of Arran und der damit verbundenen Wiederbelegung der „Auld Alliance“ mit Frankreich. England nutzte diese Aufkündigung als Anlass zum Einmarsch in Schottland und versuchte eine eher martialische Art der „Brautwerbung“ Marias durch Gefangennahme, das sogenannte „Rough Wooing“.
Nachdem Maria dann dem französischen Dauphin Franz versprochen worden war, verhalf Frankreich ihr zur Flucht und so wuchs sie im französischen Exil auf.
Kurzzeitig war sie, nach dem Tod ihres Schwiegervaters, Heinrich II. von Frankreich, und der Thronbesteigung ihres Mannes, Franz II., Königin von Frankreich.
Aber auch hier war ihr das Glück nicht hold. Franz starb nach nur einem Jahr als König und Marias Stellung am französischen Hof verschlechterte sich zusehends – vor allem auf Grund des Einflusses von Katharina von Medici, die für ihren jüngeren Sohn Karl nun die Regentschaft innehatte und die die Einflüsse der Familie de Guise, aus der auch Marias Mutter stammte am französischen Hof zurückdrängen wollte.
So kehrte Maria 1561 in ein Schottland zurück, das inzwischen, durch das Einwirken des Reformators John Knox, protestantisch geworden war und wurde von ihrem Volk und dem Adel als Katholikin mit Skepsis betrachtet, auch wenn sie um einen Ausgleich der Konfessionen bemüht war.
In politischen Fragen, vor allem in Bezug auf die Männer, die sie sich zu Ehemännern wählte, erwies sie sich aber als ungeschickt, was am Ende zur ihrer Entmachtung und Abdankung am 24. Juli 1567 führte.
Sie ging 1568, nach dem sie aus einer erneuten Gefangenschaft entflohen war, nach England ins Exil und erhoffte sich Hilfe von Ihrer Cousine Elisabeth I. Diese sah in Maria aber vielmehr eine große Gefahr für ihren Thron und so verbrachte Maria auch die letzten 19 Jahre ihres Lebens in Gefangenschaft.
Mit Elisabeth ist sie, anders als dies Schiller in einer dramatischen Szene darstellt, nie zusammengetroffen.
So nahe wie in ihrem Tod kamen sich die beiden Urenkelinnen Heinrichs VII. in ihrem Leben nie: Heute trennen die Gräber der beiden Monarchinnen in der Westminster Abbey nur wenige Meter.

Robert Argyll und Thomas Argyll: Tod von König Charles II. (6. Februar 1685) und König George VI. (6. Februar 1952)

Mittwoch, den 6. Februar 2008

Robert Argyll:
König Charles II von England und SchottlandIch habe es gerade erfahren. Heute starb der von uns allen verehrte König Charles II. Er hat uns aus den Wirren des Bürgerkrieges zurück in eine stabile Monarchie geführt. Er war ein Schöngeist und Förderer der Künste. Viele werden um ihn trauern, auch wenn er uns in einige Kriege geführt hat und die innenpolitischen Kämpfe gegen die fundamentalistischen Presbyterianer, die Cameronians mit all den Bluttaten sind kein Aushängeschild, aber alles in allem war es eine gute Herrschaft.
Was erwartet uns nun?
Es gibt keinen Nachfolger, aber viele Kinder hat der König schon – besser „hatte“ der König, aber kein einziges davon ist legitim.
Aber ich denke, James, sein Bruder wird im nachfolgen. Zwar hat das Parlament vormals versucht, ihn, den Katholiken von der Thronfolge auszuschließen. Aber er hat in Schottland gute Arbeit geleistet und für die Königswürde wird er sicher bereit sein, seinen Glauben etwas zurückzustellen um dem Land keine neuen Konflikte zuzumuten.
Der König ist tot, es lebe der König!

Thomas Argyll:
George VI, König von GroßbritannienIch habe es gerade erfahren. Heute starb unser verehrter König George VI. Er hat uns durch schwere Zeiten geführt und mit seinem beständigen Ausharren dem ganzen Volk Kraft gegeben.
Ganz unverhofft musste er die Bürde eines Königs auf sich nehmen. Nur wenig darauf vorbereitet, als sein Bruder abdankte, weil er nicht bereit war, seine persönlichen Begierden zurückzustellen.
Aber er erwies sich als unerwartet kraftvoll, gegen alle Widerstände. Er besaß den Mut, während der schrecklichen Zeit, in der uns die Deutschen ihre Bomben und Raketen nach London schickten hier auszuharren, in dieser gefährdeten Stadt.
Sein Durchhaltewillen wurde zum Symbol des Kampfes eines ganzen Volkes.
Was erwartet uns nun?
Seine Tochter Elizabeth Alexandra wird als Elizabeth II. nun unsere Königin sein. Ob ihr ähnlich schwere Zeiten bevorstehen werden wie ihrem Vater? Wird sie, wie ihr Vater und ihr Großvater vor ihr, auch einen Krieg gegen die Deutschen durchstehen müssen?
Die Zeit wird zeigen, wie ihre Herrschaft sein wird. Kurz oder lang, geplagt oder voll Freude.
Wir werden an ihrer Seite stehen, so wie wir an der Seite ihres Vaters standen.
Der König ist tot, es lebe die Königin.

Am 6 Februar 1685 starb Charles II, König von Schottland und England.
Seine Regierungszeit war geprägt von blutigen Auseinandersetzungen. Am Anfang stand der Bürgerkrieg, während dessen Verlauf er ins Exil musste, es folgten die Jahre der Cromwell’schen Militärdiktatur und, nach seiner Rückkehr die immer wieder kehrenden Auseinandersetzung mit den aufständischen Convenanters, radikalen Presbyterianern, nach ihrem geistigen Vater Richard Cameron auch Cameronians genannt. James VII und II, König von England und Schottland
Immer wieder sah er sich Aufständen gegenüber, so 1666 dem Pentland Rising oder 1679 der Schlacht von Bothwell Bridge. Alle Aufstände konnte er niederschlagen, wobei er aber auch mit größter Brutalität vorging. Sein Vorgehen gegen oppositionelle Gruppen, vor allem in Schottland, ging als die „Killing Times“ in die Geschichtsbücher ein.
Ihm folgte sein Bruder James als James VII u. II, auf den Thron, der der letzte König aus dem Hause Stuart sein sollte. Ihm war nur eine kurze Regierungszeit beschieden.
Eigentlich ein sehr fähiger und populärer Mann, doch er beging den großen Fehler, den Versuch einer Rekatholisierung Englands und Schottlands zu unternehmen. Mit mehreren Erlassen und Toleranzedikten versuchte er zunächst die katholische Kirche wieder gleichberechtigt werden zu lassen. Allein dies sorgte schon für Konflikte mit Parlament, Adel und Volk.
Als er dann aber auch noch seinen Sohn, James Francis Edward, katholisch taufen ließ, wehrten sich die mehrheitlich protestantischen Adeligen gegen die Aussicht auf eine dauerhafte katholische Herrscherdynastie.
Auf ihr Betreiben hin wurden James Tochter Maria und ihr Mann William of Orange, Statthalter der Niederlande, vom Parlament aufgerufen, in England zu landen und den Thron zu besteigen. Auf diese Weise kam es zur berühmten Glorious Revolution.
James VII u. II musste 1688 nach Frankreich fliehen. Sein Versuch, 1689 zunächst über eine Invasion in Irland wieder die Macht zu erringen, scheiterte.
Damit war der Widerstand der Stuart-Getreuen, vor allem in Schottland, nicht gebrochen. Dazu trug auch die ungeschickte Politik Williams bei, der dachte, die Clans der schottischen Highlands mit Brutalität und Verbreitung von Schrecken unter seine Herrschaft zwingen zu können. Das dazu initiierte Massaker von Glencoe hatte einen genau gegenteiligen Effekt. In der Folge sollte es immer wieder zu Aufständen der Jakobiten kommen (benannt nach der latinisierten Form des Namen James), die immer wieder versuchten, den Thron erneut für das Haus Stuart und die Erben James VII. u. II (gest. 1701) zu gewinnen. So in den Jakobiten-Aufständen von 1708, 1715, 1719 und 1745.
Nach 1745 kam es zwar zu keinen ernsthaften Restaurationsversuchen mehr, aber bis heute führen Anhänger der Jakobiten die Thronfolge der ihrer Meinung nach rechtmäßigen Erben des englischen und schottischen Thrones fort. Heute sehen sie Franz von Bayern aus dem Hause Wittelsbach unter dem Namen Francis II. als legitimen König an.

Großbritannien hat aber heute Elizabeth II. zur Königin.
Sie bestieg nach dem Tod ihres Vaters George VI. am 6. Februar 1952 den englischen Thron.
Ihr Vater war als jüngerer Sohn von George V. seinem Bruder Edward VIII. auf den Thron nachgefolgt. Da dieser nach nur 11 Monaten der Regntschaft wegen seiner Heiratswünsche im Dezember 1936 abgedankt hatte. Königin Elizabeth II von Großbritannien
In die Amtszeit von George VI. fiel der 2. Weltkrieg. Das englische Volk, dass George VI. bei seiner Thronbesteigung noch sehr reserviert gegenüber gestanden hatte, auch weil dieser selbst oft unsicher wirkte, dankte es seinem König, dass er auch in den Zeiten der schweren deutschen Bombardements London nicht verließ.
Er war der dritte König aus dem Hause Windsor. Dieser Name resultierte aus einem anderen Krieg gegen Deutschland, dem 1. Weltkrieg. Der eigentliche Name des englischen Königshauses ist Sachsen-Coburg-Gotha (bis zu Königin Victoria war es das Haus Hannover). Der Vater von George VI. hatte den Namen des Hauses allerdings in Windsor geändert, um Anfeindungen wegen seines deutschen Namens während des 1. Weltkriegs aus dem Wege zu gehen.
Nach seinem Tod folgte ihm seine Tochter Elizabeth als Elizabeth II. auf den Thron, die bis heute Königin von Großbritannien ist. So wie in die Zeit ihres Vaters eine Stärkung des Königtums fiel, vor allem durch dessen Courage in London zu verbleiben, so sinkt in der Regierungszeit Elizabeths das Ansehen der britischen Königsfamilie wieder deutlich ab, was aber weniger Elizabeth selbst vorzuwerfen ist, als den Eskapaden ihrer Nachfolgegenerationen.