Archiv der Kategorie ‘Römische Geschichte‘


Einwohner von Ravenna: Friedensvertrag zwischen Odoaker und Theoderich dem Großen (27. Februar 493)

Mittwoch, den 27. Februar 2008

Belagerung und Hunger haben ein Ende!
Ist es doch endlich gelungen, die beiden Kontrahenten an einem Tisch zu vereinigen und sie zur Vernunft zu bringen. Nun sind sie wirklich auf den Vorschlag eingegangen und werden gemeinsam über das Land herrschen – Eintracht statt Zwietracht, so soll es schließlich sein.

Nach dem Ravenna von 491 bis 493 durch den Ostgotenkönig Theoderich den Großen belagert worden war, kam es Anfang des Jahres 493 zu einem Ausfallversuch der Eingeschlossenen unter dem ersten germanischen König von Italien Odoaker – der so genannten Rabenschlacht (Ravenna = dt. Raben). Dieser Versuch scheiterte jedoch. Aber auch die Gegenseite konnte in der unmittelbaren Folge keinen Vorteil aus der Situation ziehen. Sodass am 25. Februar beide Herrscher Friedensgesprächen zustimmten, da der Stadt Ravenna auf Grund der Hafenblockade durch die Ostgoten eine Hungersnot drohte und die Verluste der jüngsten Schlacht auf beiden Seiten beträchtlich waren.
So stimmten schließlich beide Herrscher einem Vorschlag des Bischofs Johannes von Ravenna zu, indem sie festlegten Italien zukünftig gemeinsam zu regieren. Dieser Vertrag wurde am 27. Februar des Jahres 493 von Odoaker und Theoderich akzeptiert.
Doch bereits wenige Tage, nach dem die Ostgoten friedlich in Ravenna eingezogen waren, tötete Thedoerich der Große Odoaker am 15. März, um zukünftig als alleiniger Herrscher über Italien verfügen zu können. Unter seiner Herrschaft kehrten in dem von Kriegen geplagten Land Ruhe und Frieden ein.

Josephus Marcinius, christlicher Gemeindevorsteher: Christenverfolgung im Römischen Reich (23. Februar 303)

Samstag, den 23. Februar 2008

Brüder und Schwester seid gewarnt! Wie mir ein Vertrauter aus dem Kaiserpalast heute in aller Verschwiegenheit mitteilte befinden wir uns in ernsten Schwierigkeiten, denn der Kaiser soll nun endgültig so weit gegangen sein, die Verfolgung unserer Glaubensbrüder und -schwestern mit aller Macht vorantreiben zu wollen. Wenn seine Worte wahr sind, dann wird uns nur noch die Flucht retten!Christenverfolgung mit abgerichteten Tieren, dargestellt in einem Mosaik. Copyright: Thomas Ihle
Sammelt also eure Familien um euch und verlasst die Heimat, wie es seinerzeit Moses mit den Seinen getan hat. Der Glaube an Gott wird euch dabei jeder Zeit eine Stütze sein, möge die Not auch noch so groß sein.
Wie mir ein Mitglied meiner Gemeinde verriet, mit dem ich über meine heutigen Erkenntnisse beraten habe, soll es an einigen Orten Zusammenkünfte einiger Männer geben, die bereit sind unseren Glauben um jeden Preis zu verteidigen und ihn gleichzeitig weiter verbreiten möchten. Doch ich kann niemanden mit reinem Gewissen raten sich diesen Männern und Frauen anzuschließen.
Die Entscheidung möge jeder für sich und seine Familie treffen.

Am 23. Februar des Jahres 303 erließ der römische Kaiser Diokletian ein Edikt, das die Christenverfolgung im Römischen Reich einleitet. Durch das Edikt wurden außerdem Gottesdienste verboten sowie die Zerstörung von Gotteshäusern und die Verbrennung religiösen Schriften angeordnet. Zudem besagte es, dass alle Christen ihre Bürgerrechte verlieren und christliche Staatsbeamte inhaftiert werden sollten.
Begründung für diese Maßnahmen war, dass sich römischer Staat und Christentum nicht miteinander vereinbaren ließen, für die Römer waren beide Institutionen nicht voneinander zu trennen, während das Christentum einen Ausschließlichkeitscharakter vertritt. Die Problematik lag darin, dass sich Diokletian als Erster der Tetrarchen als Verkörperung des römischen Gottes Jupiter betrachtete – er war folglich ein Mensch mit göttlichem Charisma, was die Anhänger des Christentums nicht akzeptieren konnten. In seiner Funktion als Vertreter Jupiters auf Erden hatte Diokletian auch auf die Einhaltung der festgeschriebenen Opferdienste zu achten und griff schließlich ein als ihm berichtet wurde, dass Anhänger der christlichen Religion sich weigerten den althergebrachten römischen Göttern zu opfern. Büste von Kaiser Diokletian
Die Umsetzung des von Diokletian erlassenen Edikts war in den verschiedenen Reichsteilen sehr unterschiedlich, während es vor allem im Ostteil des Reiches zu blutigen Verfolgungen sowie zahlreichen Hinrichtungen kam und wurden sogar noch intensiviert als Diokletian im Jahr 305 freiwillig abdankte und Galerius sein Nachfolger wurde.
Diokletian, der von 284 bis 305 römischer Kaiser war und in dieser Zeitspanne zahlreiche Reformen auf den Weg brachte, war nicht der erste Herrscher, der die Christen verfolgte. Die ersten organisierten Verhaftungen von Christen unternahm Kaiser Nero im Jahr 64. Allerdings beschränkten sich, die von ihm eingeleiteten Maßnahmen auf die christliche Gemeinde Roms, der vorgeworfen wurde, den Brand Roms verursacht zu haben.
Auch die römischen Kaiser Domitian (81-96), Decius (248-251) und Valerian (253-269) führten Christenverfolgungen durch.

Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus: Ende des Dritten Punischen Krieges (05. Februar 146 v. Chr.)

Dienstag, den 5. Februar 2008

Es ist vollbracht, Rom hat heute erneut seine unendliche Macht demonstriert. Karthago ist genommen und wird dem Erdboden gleichgemacht werden. Dieser Fleck Erde wird niemals mehr besiedelt werden, als ewiges Mahnmal, damit für alle Zeiten in Erinnerung bleibt, was denen widerfährt, die es wagen sollten, sich Rom entgegenzustellen. Die Zerstörung Karthagos - Karthago muss zerstört werden
Andere Zeitgenossen werden es ohnehin nicht mehr wagen, sich zu erheben, sobald sie davon erfahren, was den Karthagern und ihrer Stadt geschehen ist. Nach den Tagen der Belagerung und den vorausgegangenen Entbehrungen, konnte und wollte ich meine Männer nicht zurückhalten – sie hatten freie Hand und konnten sich nehmen, was ihnen richtig erschien. Mir sind inzwischen wilde Gerüchte über ihr Treiben zu Ohren gekommen, doch auch wenn sie sich als wahr herausstellen sollten, muss ich sagen, dass die Karthager es nicht anders verdient haben. Immerhin haben sie es gewagt, unsere Armee für drei Jahre zu beschäftigen. Nun, sie werden die gerechte Strafe zu spüren bekommen. Rom wird sich wie immer als gerechter Herrscher erweisen.

Am 5. Februar des Jahres 146 v. Chr. endete die sechstägige Belagerung Karthagos mit der Einnahme der nordafrikanischen Stadt. Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus führte das römische Heer zum Sieg über Karthago. Nachdem die römischen Soldaten plündernd und brandschatzend durch die Stadt gezogen waren, wurde Karthago bis auf die Grundmauern geschleift. Die 50.000 Karthager, die sich den Römern ergeben hatten, wurden in die Sklaverei verkauft. Ruinen von Karthago
Vorausgegangen war der Vernichtung Karthagos eine mehrjährige Belagerung. Im Senat von Rom wurde im Jahr 150 v.Chr. die Vernichtung des karthagischen Reiches beschlossen, ein Jahr später setzten römische Truppen nach Nordafrika über, da nach dem Verständnis Roms, Karthago gegen den Friedensvertrag der nach dem Zweiten Punischen Krieg geschlossen wurde, verstoßen hatte. Doch Karthago setzte sich erbittert gegen die Römer zur Wehr, sodass diese die Stadt erst im Jahr 146 v. Chr. einnehmen konnten.
Nach dem Zweiten Punischen Krieg, der zwischen Römern und Karthagern geführt wurde, wurden den Karthagern im Friedensvertrag von 201 v.Chr. schwerste Bedingungen auferlegt. Unter anderem verloren die Karthager Spanien, mussten das numidische Königreich unter Massinissa anerkennen und durften ohne Genehmigung Roms keinen Krieg führen.
Nachdem Massinissa versuchte auf dem Gebiet Karthagos zu expandieren und es zu Plünderungen gekommen war, setzte sich Karthago zur Wehr, was gegen eine der Bedingungen des Friedensvertrags mit Rom verstieß.
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, der Konsul des Jahres 147 v.Chr. führte das römische Herr zum Sieg über Karthago. Bei seiner Rückkehr nach Rom wurde ihm ein Triumphzug gewährt. Seit seinem 17. Lebensjahr kämpfte „der jüngere Africanus“ wie er nach seinem Erfolg über Karthago genannt wurde, in verschiedenen Auseinandersetzungen auf Seiten Roms.
Der Zerstörung Karthagos, die er auf Befehl des Senats vornahm, stand „der jüngere Africanus“ allerdings skeptisch gegenüber. Seine gemäßigte Haltung kam auch darin zum Ausdruck, dass er den Sizilianern die Kunstschätze, die ihnen die Karthager geraubt hatten, zurückgab und sich nicht selbst an ihnen bereicherte.
Glücksspiel war im antiken Rom übrigens illegal. Daran, so zumindest die Überlieferung, hielt sich jedoch kaum jemand: es wurde um die Wette gewürfelt und gespielt.