Tagesarchiv für den 2. Juni 2008

Familie Meier: Rubik`s Cube kommt in Deutschland auf den Markt (2. Juni 1980)

Montag, den 2. Juni 2008

„Papa, jetzt gib schon her! Tante Erna hat mir den Zauberwürfel geschenkt und nicht Dir! Kauf Dir selber einen oder warte bis ich fertig bin!“
„Ja gut, hier hast Du ihn. Aber pass auf, die grüne Seite ist fast fertig und die rote und gelbe auch. Verdreh bloß nicht alles wieder, das hat mich jetzt zwei Stunden gekostet!“
„Zwei Stunden? Und mir sagst Du, ich soll Hausaufgaben machen und nicht die ganze Zeit mit diesem Ding vertändeln für das es angeblich keine Lösung gibt!“
„Verflixt, es muss eine Lösung geben, aber ich weiß einfach nicht wie, dieser Würfel treibt mich noch zum Wahnsinn. Vermutlich kann gibt es keine Möglichkeit, die Seiten alle in Ordnung zu bringen. Schau mal, wenn ich hier drehe, dann fehlt immer auf der blauen Seite das letzte Stück – egal was ich mache – immer fehlt das letzte blaue Stück!“
„Lass mich mal machen Papa. Markus aus meiner Klasse hat gesagt, sein Bruder hätte es geschafft. Natürlich hat ihm keiner geglaubt! Aber morgen will er den fertigen Würfel mit in die Schule bringen, um uns zu zeigen, dass sein Bruder es wirklich geschafft hat!“

Der Zauberwürfel von Rubik

Die geschilderte Szene ist natürlich nur ein Beispiel, könnte sich aber zu Beginn der 1980er Jahre tatsächlich so ereignet haben, denn der Rubik`s Cube, auch Zauberwürfel genannt, sorgte damals für Furore.
Am 2. Juni 1980 kam er in Deutschland auf den Markt und trat sogleich seinen Siegeszug in den Spielwarenläden an. Sowohl Kinder, Jugendliche als auch Erwachsene waren vom kniffligen Geduldsspiel fasziniert, das der ungarische Bauingenieur und Architekt Erno Rubik erfunden hatte. Noch im selben Jahr wurde der Zauberwürfel mit dem Sonderpreis Bestes Solitärspiel der Jury „Spiel des Jahres“ ausgezeichnet.
Rubik hatte den Würfel bereits 1975 patentieren lassen, ab 1977 begann der umwerfende Erfolg des Würfels von Großbritannien aus und eroberte in der Folge die ganze Welt.
Der Würfel mit einer Kantenlänge von 5,75cm besteht aus so genannten Steinen, deren Außenflächen mit farbigen Folien beklebt sind, sodass jede Seite des Würfels in der Originalstellung eine einheitliche Farbe zeigt. Durch das Verdrehen der Steinchen, wird das geordnete Muster zerstört und muss mit viel Geduld und logischem Denken wieder in die Ausgangsposition gebracht werden.
Schon bald nach Erscheinen des Rubik`s Cube wurden Lösungsstrategien entworfen und in Büchern und Zeitschriften veröffentlicht, um es ungeduldigen Spielern zu erleichtern, den Würfel in die ursprüngliche Position zurückzuversetzen.
Im Laufe der Jahre ließ wie bei vielen Trends, langsam aber sicher das Interesse am Zauberwürfel nach. Doch in vielen Haushalten findet sich noch heute ein solcher Würfel, der immer wieder für stundenlange Beschäftigung sorgt.

(Das Bild des Zauberwürfels von Rubik basiert auf dem Bild Rubik’s_cube_v3.svg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Der Urheber des Bildes sind die Wikipedia-User Booyabazooka, Meph666 und Niabot)