Marktleute: Gründung des Kräutlmarktes in München (2. Mai 1807)

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Der Viktualienmarkt in München um das Jahr 1900

Am 2. Mai des Jahres 1807 wurde in München der Kräutlmarkt gegründet, der später in Viktualienmarkt umbenannt wurde. Diesen Namen trägt der heute noch existierende Markt auch gegenwärtig.
Entstanden ist der Mark auf dem Platz zwischen Frauenstraße und Heilig-Geist-Kirche, nachdem der ursprüngliche Münchner Stadtmarkt am heutigen Marienplatz zu wenig Platz für alle Angebote bot und König Maximilian I. Joseph anordnete einen Teil des Marktes zu verlegen.
Im Laufe der Jahre wurde der Kräutlmarkt immer größer und größer, sodass 1855 der Fischmarkt abgetrennt und verlegt werden musste. 1890 hat der Markt schließlich seine heutige Größe erreicht. Seit 1870 gibt es übrigens die für den Viktualienmarkt charakteristischen festen Markthäuschen.
Auf Grund der schweren Beschädigungen, die der Markt während des Zweiten Weltkrieges erlitten hatte, wurde kurzzeitig überlegt, den Markt zu schließen. Dieser Gedanke wurde jedoch schnell verworfen und die Stadtverwaltung Münchens scheute keinen finanziellen und organisatorischen Aufwand, um diesen Handelsplatz wieder zum Leben zu erwecken.
Seit etwa 1950 hat sich der Viktualienmarkt von einem einfachen Bauernmarkt zu einem Feinschmeckermarkt entwickelt, der heute nicht nur die Stadtbevölkerung sondern auch zahlreiche Touristen anlockt. Gegenwärtig bieten 140 verschiedene Händler ihre Waren an sechs Tagen in der Woche an.
Die Umbenennung des „Kräutlmarktes“ oder „grünen Marktes“, wie dieser Münchner Markt auch genannt wurde, in Viktualienmarkt erfolgte im Laufe des 19. Jahrhunderts als es in Mode kam lateinische Begriffe zu verwenden. „Viktualien“ ist ein spätlateinisches Wort für Lebensmittel.

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