Monatsarchiv für April 2008

Brief des Yorkisten Jeffrey of Monmouth an seinen Sohn: Schlacht von Barnet (14. April 1471)

Montag, den 14. April 2008

Mein lieber Sohn,
heute waren wir siegreich. Wir haben wir es diesen aufgeblasenen Lancasterianern gezeigt und sie vom Feld gefegt, nachdem wir ihnen in der Nähe von London, bei Barnet, gegenübergetreten waren.
Den Verräter Warwick haben wir auch erwischt! Er hat es nicht besser verdient, nachdem er unseren König so niederträchtig hintergangen hat. Nun wurde seinem Leben ein Ende gesetzt und er kann mit seinen Intrigen nicht länger für Unruhe sorgen. Und Deine Mutter ist endlich gerächt. Dieser unwürdige Mann, der sich Earl of Warwick schimpfte hat so viele Menschen auf dem Gewissen, doch jetzt musste er für diese vielen Toten büßen.Richard Neville, der 16. Earl of Warwick, genannt Der Königsmacher Wenn es so fortgeht wie es scheint, werde ich in nicht allzu langer Zeit nach Hause zurückkehren. Es wird zwar berichtet, Margarete habe es nun doch gewagt nach England zurückzukehren, doch bisher haben wir sie nicht gesichtet, sodass ich denke, sie hat sich feige zurück in ihrer französische Heimat begeben.
Thomas, halte den Hof weiter in Ordnung, sieh nach dem Rechten und sorge dafür, dass das Personal nicht untätig herumsteht. Du weißt, wie Du ihnen Beine machen kannst.
Grüße bitte Deine Brüder ganz herzlich von ihrem Vater. Und auch Dir alles Gute!

Die Schlacht stellt eines der kriegerisch bedeutendsten Ereignisse innerhalb der Rosenkriege, die von 1455 bis 1485, in England geführt wurden, dar. In dieser Auseinandersetzung ging es um den Herrschaftsanspruch auf den englischen Thron, den sowohl das Haus York als auch das Haus Lancaster für sich beanspruchten. Beide Adelshäuser konnten ihre Stammlinie auf König Edward III. zurückführen und versuchten mit juristischen und militärischen Mitteln diesen Anspruch zu untermauern.
Edward IV. der nach seiner Flucht in die Niederlande wieder auf die britischen Insel zurückgekehrt war und dort auf eine treue Anhängerschaft zurückgreifen konnte, schlug am 14. April 1471 in der Schlacht von Barnet die Anhänger des Hauses Lancaster, unter den Opfern dieser Schlacht war auch Richard Neville, der Earl of Warwick.Edward IV. König von England Warwick, der auch „Königsmacher“ genannt wird, da er zunächst daran beteiligt war Heinrich VI. abzusetzen und Edward IV. auf den Thron zu bringen, schließlich diesen wieder vom Thron zu verjagen und Heinrich VI. wiedereinzusetzen.
Ursprünglich stand Richard Neville auf der Seite des Hauses York, doch kam es zu einem Zerwürfnis zwischen ihm und König Edward IV., da dieser im Geheimen Elisabeth Woodville geheiratet hatte und damit den Plänen Warwicks widersprach. In der Folge erlangte die Familie Woodville am englischen Königshof immer mehr Einfluss, was den Earl of Warwick zu der Annahme verleitete, seine Familie, die Familie Neville, würde mit der Zeit über immer weniger Einfluss verfügen. Aus diesem Grund versuchte Warwick 1469 eine Allianz mit Edwards Bruder George, dem Herzog von Clarence zu schmieden. Dieser Allianz gelang es den König gefangen zu nehmen und einige Monate in seinem Namen die Regierung zu führen. Doch Edwards weiterer Bruder führte eine Armee an, die den König befreite, sodass Warwick gezwungen war nach Frankreich zu fliehen. Dort schmiedete der König von Frankreich ein Bündnis zwischen Warwick und Margarete von Anjou, der Gemahlin von Heinrich VI. Dieses Bündnis, das von gegenseitigem Misstrauen geprägt war, stand auf wackligen Füßen. Zum Beweis seiner Aufrichtigkeit musste Richard Neville versprechen, eine Armee nach England zu führen, um die Thronansprüche des Hauses Lancaster deutlich zu machen. Bereits 1970 landete Neville mit einem Heer in England, wodurch Edward IV. schließlich zur Flucht gezwungen wurde. Heinrich VI. wurde wieder auf den Thron gesetzt, doch nicht für lange Zeit.
Denn bereits zu Beginn des Jahres 1471 setzte Edward IV. mit einem Heer nach England über. Am 14. April 1471 kam es zur Schlacht von Barnet.
Edward IV. war in dieser Schlacht in der besseren Position, da er durch den Angriff auf die Truppen Warwicks erreicht hatte, dass sich Warwick nicht mit den Einheiten, die Margarete von Anjou und ihr Sohn Edward nach ihrer kürzlich erfolgten Rückkehr aus Frankreich gesammelt hatten, vereinigen konnten.
Bereits zwei Wochen später kam es zur Schlacht von Tewkesbury, in der Edward IV. der entscheidende Schlag gegen das Haus Lancaster gelang, da Edward, der Prinz von Wales (Sohn von Heinrich VI.) in dieser Schlacht fiel, wobei ungeklärt ist ob der junge Prinz in der Schlacht gefallen ist oder abseits des Schlachtfeldes getötet wurde. Mit seinem Tod verlor das Haus Lancaster den letzten Thronerben, da auch Heinrich VI in Folge der Schlacht in Gefangenschaft des Hauses York geriet und wenig später im Tower ermordet wurde.

Laudatio: Heinrich V. wird in Rom zum Kaiser gekrönt (13. April 1111)

Sonntag, den 13. April 2008

Es lebe der Kaiser! Lang lebe der Kaiser! Es lebe Heinrich V.! Lang und machtvoll sei Eure Regentschaft! Heinrich V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Ihr habt das Land befriedet, Ihr habt den Konflikt mit der Kirche gelöst, indem Ihr großmütig auf althergebrachte Rechte der Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reiches verzichtet, um so der unnachgiebigen Haltung der Kirche entgegenzukommen und so zu beweisen, dass Ihr am wahren Frieden interessiert seid. Endlich ist es Euch gelungen, was Eurem Vater verwehrt blieb, Ihr habt die Aussöhnung mit der Kirche erreicht und den nun seit langer Zeit schwelenden Konflikt beigelegt. Diese Tat beweißt Eure Weitsicht und Euer diplomatisches Geschick, das dem Reich sicherlich noch in mancher schwieriger Situation ein Geschenk sein wird.
Seid auch in Zukunft einer weißer Herrscher und führt Euer Reich mit sicherer Hand, sodass es weiterhin blühen und gedeihen kann. In Einklang mit der Kurie, mit der Unterstützung des Heiligen Vaters werden dem Reich große Zeiten bevorstehen.
Es lebe der Kaiser! Lang lebe der Kaiser! Es lebe Heinrich V.!

Am 11. April 1111 war es Heinrich V. nach langem Hin und Her gelungen, Papst Paschalis II. dazu zu bewegen, ihn am 13. April desselben Jahres im Petersdom zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches zu krönen.
Bereits im Jahr 1110 war Heinrich nach Italien gezogen, um das noch immer ungelöste Investiturproblem zu lösen und gleichzeitig die Kaiserkrone einzufordern. Es gelang ihm mit dem Papst einen Geheimvertrag auszuhandeln, der unter dem Namen Vertrag von Sutri in die Geschichte eingegangen ist, in dem festgelegt wurde, dass der König zukünftig auf die Investitur der Bischöfe verzichtet, die Kirche als Gegenleistung die vom Reich erhaltenen Regalien und Güter zurückgibt. Als dieser Vertrag den kirchlichen Oberen am 12. Februar bekannt gemacht wurde, kam es zu heftigen Auseinandersetzungen und tumultartigen Szenen, da viele Geistliche durch diesen Vertrag eine Schmälerung ihrer Macht fürchteten. Zu den Regalien und Gütern, die an das Reich zurückgegeben werden sollten befanden sich einträgliche Quellen wie Markt- und Zollrechte, aber auch Machtpositionen wie die Stadtherrschaft oder die Hoheit über die Gerichtsbarkeit in einer Stadt. Mussten diese Privilegien abgegeben werden, hätten einige Bischöfe und andere hohe Geistliche deutliche Machteinbußen und finanzielle Verluste hinnehmen müssen. Aus diesem Grund war ihre Empörung über den geheimen Vertrag von Sutri so groß, dass der Papst ihn nicht durchzusetzen vermochte.Papst Paschalis II Um endlich eine Lösung zu finden, wurden neue Verhandlungen zwischen Kirche und weltlicher Macht angesetzt. Diese blieben jedoch ohne Erfolg, da sich Paschalis II. weigerte auf das im Vertrag von Sutri erlangte alleinige Investiturrecht durch Geistliche zu verzichten, dem König aber keine in dessen Augen angemessene Gegenleistung anbieten konnte.
In der Folge ließ Heinrich V. in der Nacht vom 15. auf den 16. Februar Papst Paschalis II. und zahlreiche Kardinäle festnehmen. Am 11. April wurde schließlich der Vertrag von Ponte Mammolo zwischen König und Papst ausgehandelt, in dem Heinrich V. die weltliche Investitur mit Ring und Stab zugesichert wurde und gleichzeitig wurde ihm die Kaiserkrönung versprochen. Im Gegenzug sicherte der König die Freilassung der gefangenen Geistlichen zu.
Zwei Tage später, am 13. April 1111 wurde Heinrich V. von Papst Paschalis II. im Petersdom zum Kaiser gekrönt. Der Investiturstreit war damit aber noch längst nicht beigelegt, sondern sollte erst im Wormser Konkordat im Jahr 1122 ein Ende finden.
Bereits im März 1112 hatte die Kurie in Rom die Abmachungen aus dem Vertrag von Ponte Mammolo, der nach ihrer Auffassung unter Zwang zu Stande gekommen war, was sicherlich keine aus der Luft gegriffene Behauptung war, widerrufen, sodass der Investiturstreit erneut angeheizt wurde.

Micky Maus: Eröffnung des Disneyland Resort Paris / Euro Disney (12. April 1992)

Samstag, den 12. April 2008

Zip a dee do dah, zip a dee eh,
My oh my, what a wonderful day
Plenty of sunshine heading my way,
Zip a dee do dah, zip a dee eh.

Jetzt habe ich also auch hier ein zu Hause. Man sollte immer daran denken: It all started with a mouse.
Genauer gesagt mit mir – vor 64 Jahren, also 1928 und heute kennt jedes Kind meinen Namen.
Nun gibt es auch in Europa eine Main Street, die ich entland laufen kann, die Kinder der Besucher zum Lachen bringen und etwas Freude in ihre Gesichter zaubern.
Ob Walt das geahnt hat, als er 1955 seinen ersten Freizeitpark in Kalifornien eröffnet hat? Dass es irgendwann auch einmal einen Park in dem Land geben würde, aus dem seine Familie einst die große Weltreise mit ihrer Auswanderung nach Schottland begann, im 11. Jahrhundert?
„To all who come to this happy place, welcome“ mit diesen Worten wurde das erste Disneyland eröffnet.
Und nun darf ich hier die Kinder willkommen heißen in diesem neuen Zauberreich, in diesem Magic Kingdom.
„Here, age relives fond memories of the past… and here youth may savor the challenge and promise of the future.“
Auch hier sollen nun alt und jung gemeinsam Freude haben, ob in der Vergangenheit schwelgend, wie im Frontierland, die Rätsel unbekannter Regionen erlebend im Adventureland, in die Welt der großen Märchen eintauchend im Fantasyland oder mit auf die großen Visionen der Menschheit gerichtetem Blick im Discoveryland, so wie es Walt sich für seinen ersten Park auch gewünscht hat, wie es seine Vision war.
Ich bin hier angekommen und ich hoffe, die Gäste werden sich hier genauso wohl fühlen, wie ich gerade, als ich die Main Street entland flaniere, bevor die großen Tore sich öffnen.
Es kommt mir gerade so vor, als würde mich Walt noch einmal an die Hand nehmen und mir sein Reich zeigen.

Zip a dee do dah, zip a dee eh,
My oh my, what a wonderful day
Plenty of sunshine heading my way,
Zip a dee do dah, zip a dee eh.

Statue von Walt Disney und Micky Maus in den Walt Disney Studios, Disneyland Resort Paris

Mit der Eröffnung des Disneyland Resort Paris (damals noch bekannt unter dem Namen Euro Disney) öffnete am 12. April 1992 das wohl ambitionierteste Tourismusprojekt Europas seine Tore.
Es galt, die Magie der Disney Freizeitparks, die bereits seit 37 Jahren die Menschen in den USA und aus der ganzen Welt in ihren Bann zogen, nach Europa zu bringen, sowie schon ein paar Jahre zuvor ein Disneyland in Japan Einzug gehalten hatte.
Das Disneyland in Marne-la-Vallee, einer Ville nouvelle 32 km östlich von Paris, war das vierte Magic Kingdom in der Familie der Disney Parks. Das erste dieser Parks war das originale Disneyland in Anaheim in Kalifornien, das noch von Walt Disney selbst eröffnet worden war. Bereits die Eröffnung des zweiten Magic Kingdoms, im noch größer angelegten Projekt des Walt Disney Worlds in Orlando, Florida, konnte Walt Disney nicht mehr erleben, auch wenn er in der Planungsphase noch aktiv beteiligt war. Er starb im Jahr 1966, fünf Jahre vor der Einweihung von Walt Disney World, an Lungenkrebs.
Das dritte Magic Kingdom schließlich wurde 1983 in Tokio eröffnet.
Auf das Euro Disney Resort folgend wurde schließlich der fünfte Disney Freizeitpark-Komplex 2005 in Hong Kong eröffnet.
Walt Disneys Familie stammte ursprünglich aus dem Ort Isigny-sur-Mer, von wo aus sie im Zuge der normannischen Eroberung der britischen Inseln im 11. Jahrhundert nach Schottland und viele hundert Jahre später nach Amerika auswanderte.
Der Name Disney lässt sich vom Namen „von Isigny“ (d’Isigny) herleiten. Und so fand schließlich Walt Disneys Vision auch eine Heimat in dem Land, aus dem seine Vorväter stammten.
Das Disneyland Resort Paris bestand bei seiner Gründung aus einem Freizeitpark, sieben Euro Disney / Disneyland Paris Hotels, einem Golfplatz und einem Vergnügungsviertel, das bei der Eröffnung noch den Namen Festival Disney trug und heute als Disney Village bekannt ist.
Im Gegensatz zu seinen „Vorfahren“ war das Euro Disney Resort am Anfang allerdings kein wirtschaftlicher Erfolg, was zum Teil auch an vollkommen unrealistischen Prognosen lag.
Nach und nach konnte aber, vor allem bedingt durch die Eröffnung der neuen Hauptattraktion Space Mountain, die finanzielle Situation verbessert werden.
Mit der Eröffnung des zweiten Freizeitparks, den Walt Disney Studios 2002, bei denen alte Fehler wiederholt wurden, geriet das Resort, das die größte Tourismusattraktion in Europa darstellt, erneut in eine wirtschaftliche Schieflage, aus der es sich erst in den letzten beiden Jahren zunächst langsam, nun aber deutlicher zu erholen scheint, erneut bedingt durch ein großes Investitionsprogramm.
Neben den beiden Freizeitparks gehören weiterhin die ursprünglichen Hotels und das Vergnügungsviertel Disney Village zum Resort. Hinzugekommen sind mit der Zeit weitere Hotels externer Partner und mit dem Val d’Europe ein städtisches Siedlungsprojekt, zu dem auch eines der größten europäischen Einkaufszentren und ein SeaLife Riesenaquarium gehören.
Mit ca. 10.000 direkten und fast 40.000 externen, abhängigen Arbeitsplätzen ist das Disneyland Resort Paris einer der größten Arbeitsmarktfaktoren der Region.
Insgesamt hat die Euro Disney SCA, der Betreiberkonzern des Resorts, eine Gelände von ca. 1900 Hektar zur Entwicklung zur Verfügung, an denen sie bis 2017 das Vorrecht hat. Wie sich die weitere Entwicklung aber gestalten wird, ist in höchstem Maße vom Anhalten der wirtschaftlichen Konsolidierung abhängig.
Mehr über das Disneyland Paris erfahren Sie in unserem Portal dein-dlrp.de