Tagesarchiv für den 30. Januar 2008

Robert Benson, Matrose: Stapellauf der USS Monitor (30. Januar 1862)

Mittwoch, den 30. Januar 2008

Schiff nennen die das Ding. Sieht für mich eher aus wie eine Lok oder so was. Nee, für mich ist das nix. Und auch die anderen Leute am Hafen gucken schon ein bisschen komisch. Ich bleib’ da doch lieber auf einem echten Schiff und nicht so einem ‚Panzerschiff’, wie der Ericsson das Ding nennt. Komischer Kauz dieser Schwede.
Besatzung an Bord des Panzerschiffs USS Monitor Aber wenn die mit dem Ding da den Südstaatlern ordentlich Zunder machen soll es mir nur Recht sein. Hah, immer drauf auf diese Sklavenhalter. Kann nicht schaden. Soll ja angeblich ordentlich was aushalten, diese Lok auf See. Bin ich ja mal gespannt, ob das Ding überhaupt schwimmt. Naja, muss auch ganz schön stickig sein da drin. Die Kollegen, die da drin sind tun mir leid. Bei dem ganzen Dampf. Aber zu treffen wird das Schiff, ‚Monitor’ nennen sie es, nur schwer sein. Naja, mir reichts. Genug gesehen. Erst mal wieder zurück in die Bar. Hab’ ja nur noch ´en paar Tage Landurlaub.
Mit der ‚USS Monitor’, einer Konstruktion des schwedischen Ingenieurs John Ericsson, lief am 30. Januar 1862 das erste Panzerschiff der US-amerikanischen Marine vom Stapel.
Nach einer Bauzeit von nur 120 Tagen sollte das Schiff helfen, die Seeblockade gegen die Südstaaten im Sezessionskrieg aufrecht zu erhalten.
Konstruktionszeichnung der USS Monitor
Auch die Konföderierten Staaten von Amerika, die Südstaaten, verfügten mit der CSS Virginia über ein Panzerschiff. Mit dieser focht die USS Monitor am 9. März 1862 in der Schlacht von Hampton Roads das erste Seegefecht der Geschichte zwischen zwei Panzerschiffen aus. Da die Bordbewaffnungen der beiden Schiffe zu schwach waren, die Panzerung des jeweils anderen ernsthaft zu beschädigen endete die Seeschlacht unentschieden.
So gut sie gegen feindliches Feuer geschützt war, so schlecht konnte die ‚USS Monitor’ mit schwerer See umgehen. So sank sie am 31. Dezember 1862, weniger als ein Jahr nach ihrem Stapellauf, in einem Unwetter vor Cap Hatteras an der Küste North Carolinas.