Archiv der Kategorie ‘Revolutionen‘


Erich Kästner: Geburt Erich Kästners (23. Februar 1899)

Samstag, den 23. Februar 2008

Ein Mensch, der Ideale hat,
der hüte sich, sie zu erreichen!
Sonst wird er eines Tages anstatt
sich selber andren Menschen gleichen.
(Erich Kästner)

Briefmarke mit einer Szene aus Emil und die Detektive zu Ehren von Erich Kästner

Was auch geschieht -
nie sollt ihr so tief sinken,
von dem Kakao, durch den man euch zieht,
auch noch zu trinken.
(Erich Kästner)

Der Schriftsteller, Kabarettist und Drehbuchautor Erich Kästner wurde am 23. Februar 1899 in Dresden geboren, er studierte Germanistik, Geschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften und arbeitete später als Journalist. außerdem absolviert er eine Ausbildung zum Schulmeister (Lehrer).
Zu seiner Mutter Ida hatte Kästner ein sehr intensives Verhältnis, das sich auch in zahlreichen Briefen wiederspiegelt.
Schon früh fiel Erich Kästner als scharfzüngiger Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Verlogenheit auf. Deutlich wird diese Haltung vor allem in seinen Lyrikbänden, in denen der die Zustände der Gesellschaft sowie die Kurzzeitigkeit vieler Zeitgenossen anprangert.
In seinen Kinder- und Jugendbüchern zeigt er hingegen wie man ein Musterschüler und Lausebengel zugleich sein kann und verkörpert damit die Wunschvorstellung vieler Kinder und Jugendlicher. Heute gehört Erich Kästner vor allem wegen seiner Kinderbücher zu einem der meist gelesenen deutschen Autoren der Welt.
Erich Kästner starb am 29. Juli 1974 in München.

Ein schottischer Parlamentsabgeordneter: Das schottische Parlament stimmt dem Act of Union zu (16. Februar 1707)

Samstag, den 16. Februar 2008

That the Two Kingdoms of England and Scotland shall forever be United into One Kingdom by the name of GREAT BRITAIN.Treaty of Union 1707, Artikel 1

Die Wappen Englands und Schottlands

Nun ist es also passiert. Wir haben unserem eigenen Ende zugestimmt. Das schottische Parlament hat mit einer deutlichen Mehrheit den letzten Nagel in den eigenen Sarg geschlagen.
Its the end of an auld sang.
Aus und vorbei. Das Königreich Schottland war einmal und wird wohl nie mehr sein.
Von England zuerst unterdrückt, dann in den Abgrund laufen gelassen, und am Ende, als Schottland niederliegt, müssen wir unsere Seele, die Tradition des Löwen des Nordens, unsere Sprache, unsere Selbstachtung und unser wunderschönes Land für englisches Geld und ein paar wenige Sitze im neuen Parlament verkaufen.
Unsere Glorie ist verloren und so verklingt das letzte schottische Lied.

Am 16. Februar 1707 stimmte das schottischen Parlament dem Act of Union, dem Vertrag zur Vereinigung der Königreiche England und Schottland zu einem Königreich und der Zusammenlegung ihrer Parlamente in einem, zukünftig in London ansässigen, Parlament zu, in dem Schottland aber nur schwach vertreten sein sollte.
Schon länger wurden England und Schottland in Personalunion vom jeweiligen Monarchen regiert, die Existenz als jeweils eigene Staaten blieb aber zunächst unangetastet.
Zu Beginn der Einigungsverhandlungen befand sich Schottland in einer miserablen Ausgangsposition. Der Staat und große Teile seines Adels sowie seiner Bevölkerung waren nahezu bankrott, was die Schotten größtenteils England und in der Hauptsache dem Agieren König William III. of Orange, der von 1689-1702 regierte, zuschrieben.
Dieser hatte nicht unwesentlich zum Scheitern eines ambitionierten schottischen Kolonialprojektes in Mittelamerika beigetragen, wodurch ein Großteil des schottischen Kapitals vernichtet worden war.
Dieses Projekt, die sog. Darien-Expedtion, war der Plan, an der Engstelle Panamas - zwischen dem atlantischen und dem pazifischen Ozean - eine Art „Panamakanal zu Land“ aufzubauen.
Dabei sollte Schiffen, die Waren aus Indien und China transportierten und den Weg um das gefährliche Kap Hoorn vermeiden wollten, die Möglichkeit gegeben werden, an der Pazifikküste Panamas anzulegen. Von dort sollten die Waren auf dem Landweg zu einem Hafen an der Atlantikseite gebracht werden. Schottische Schiffe sollten die Waren dann weiter nach Europa transportieren.
Diese eigentlich geniale Idee schien zu Beginn auch ein Erfolg zu sein. Schnell wurde das dafür notwendige Mindestkapital von 500.000 Pfund aufgebracht. Die entsprechenden Anteile wurden zu je 50% in England und Schottland gezeichnet. William III. sah in diesem Projekt aber eine Gefährdung der englischen Kolonialinteressen und untersagte Engländern bei Strafandrohung sich an dem Projekt zu beteiligen, was viele Investoren bewog, sich wieder aus dem Projekt zurückzuziehen.
Der Initiator des Projektes, William Patterson, einer der Mitbegründer der Bank of England, gab sich aber noch nicht geschlagen und so wurde unter großen Mühen das Mindestkapital (dessen Höhe auf 400.000 Pfund herabgesetzt wurde) ausschließlich in Schottland aufgebracht.
Dies war für Schottland eine ungeheure Summe, nahezu 50% des gesamten in Schottland überhaupt verfügbaren Kapitals flossen in das Projekt!
So konnte am 18. Juli 1698 auch die erste Expedition in See stechen und landete im folgenden November im Zielgebiet.
Von nun an stand das Projekt unter keinem guten Stern mehr. Die Lage der Nahrungsmittelversorgung war fatal, da William III. es den englischen Kolonien in Nordamerika verbot, mit Darien, benannt nach dem dort ins Meer mündenden Fluss, zu handeln und Nahrungsmittel an die Siedler zu verkaufen. Darüber hinaus behinderte William den schottischen Handel insgesamt und außerdem beanspruchte Spanien das Gebiet für sich.
So musste die Siedlung schnell wieder aufgegeben werden und auch eine zweite Expedition scheiterte nach anfänglichen Erfolgen, am Widerstand der spanischen Nachbarn in Mittelamerika.
So war das Darien-Projekt schon etwa ein Jahr nach der Landung der ersten Expedition wieder beendet und in Schottland blieb ein enormer Verlust zurück – im Ergebnis waren 25-30% des gesamten schottischen Kapitals von Staat und Bevölkerung vernichtet worden.
Unter diesen Vorzeichen bot England Schottland im Gegenzug zu dessen Zustimmung zum Act of Union an, für die Verluste aufzukommen und die Investoren zu entschädigen.
Hieraus resultierte dann in der Folge die schottische Ansicht, England habe Schottland zunächst bewusst in den Ruin getrieben, um dann am Ende für wenig Geld die Kontrolle über den nördlichen Nachbarn zu erlangen.
Der Act of Union wurde schließlich am 1. Mai 1707 vollzogen und bis heute sind die beiden Staaten vereinigt, auch wenn Schottland seit 1999 wieder ein eigenes Parlament hat, dessen Kompetenzen allerdings auf die Regelung innerer Angelegenheiten beschränkt bleiben.
In der Folge des Act of Union kam es über den Zeitraum von etwas mehr als 50 Jahren mehrfach zu Versuchen, die schottische Unabhängigkeit wieder zu erringen, vor allem initiiert von den Anhängern des Hauses Stuart, das bis zu Absetzung James II. 1689, England, Schottland und Irland regiert hatte. Diese, nach der latinisierten Form des Namens James, Jakobiten genannten Stuart-Anhänger scheiterten aber mit allen Versuchen der Restauration des schottischen Throns für das Haus Stuart, so in den Jakobiten-Aufständen von 1708, 1715, 1719 und 1745 (wenn auch hier nur sehr knapp) sowie in den nicht über das Planungsstadium hinausgehenden Aufständen von 1722 und 1759.
Bis heute aber führen die Jakobiten die Erbfolge der Stuarts weiter. Nach ihrer Meinung ist der aktuelle Thronprätendent (und für die Jakobiten wahre König von Schottland, England un Irland), Franz II. von Bayern aus dem Hause Wittelsbach, der den Thron aber nie beansprucht hat.
Es bleibt auch äußerst zweifelhaft, ob es im Falle einer weitergehenden Unabhängigkeit Schottlands, die heute nicht mehr unmöglich erscheint, dazu kommen würde, dass die Erben der Stuarts auf dem schottischen Thron gelangen.

Simple Minds: Mandela Day / Freilassung Nelson Mandelas (11. Februar 1990)

Montag, den 11. Februar 2008

It was 25 years they take that man away
Now the freedom moves in closer every day
Wipe the tears down from your saddened eyes
They say mandelas free so step outside
Oh oh oh oh mandela day
Oh oh oh oh mandelas free

It was 25 years ago this very day
Held behind four walls all through night and day
Still the children know the story of that man
And I know whats going on right through your land

25 years ago
Na na na na mandela day
Oh oh oh mandelas free

Nelson Mandela

If the tears are flowing wipe them from your face
I can feel his heartbeat moving deep inside
It was 25 years they took that man away
And now the world come down say nelson mandelas free

Oh oh oh oh mandelas free

The rising suns sets mandela on his way
Its been 25 years around this very day
From the one outside to the ones inside we say
Oh oh oh oh mandelas free
Oh oh oh set mandela free

Na na na na mandela day
Na na na na mandelas free

25 years ago
Whats going on
And we know whats going on
Cos we know whats going on

Copyright: Simple Minds für Text und Musik des Liedes Mandela Day

Auf Veranlassung Frederik Willem de Klerk, dem südafrikanischen Regierungschef, wird Nelson Mandela am 11. Februar 1990 nach 28 Jahren aus der Haft entlassen.
Der im Jahr 1918 geborene Mandela engagierte sich bereits als Student für die Belange der Opposition der weißen Regierung und wurde zu einem der führende Köpfe der Anti-Apartheidbewegung. Er trat für die Rechte der schwarzen Mehrheit Südafrikas ein, die die von Weißen geführte Regierung ihnen nicht gewähren wollte.
Nach den Wahlen von 1948, in denen die National Party dominierte, setzten die Anhänger dieser Partei ihre Vorstellungen von der Rassentrennung durch, die auf der Prädestinationslehre des Calvinismus beruhte. Vor 1948 waren zwar nur wenige Farbige in Südafrika den Weißen gleichgestellt, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht, doch gab es keine strikte Ordnung, die eine Rassentrennung vorsah. Dies änderte sich unter der Regierung der National Party, die die Bevölkerung des Landes in vier Klassen einordnete: Weiße, Farbige, Schwarze und Asiaten. Die Zugehörigkeit zu einer der Klassen bestimmte fortan das Leben sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich, denn neben der strikten Trennung im öffentlichen Leben waren unter anderem getrennte Wohngebiete von schwarzen und weißen Menschen vorgeschrieben und so genannte Mischehen wurden verboten. In den Stadtgebieten wurden nur die Schwarzen geduldet, die dort arbeiteten, sie lebten in gesonderten Siedlungen, den Townships. Des weiteren durften sich Schwarze, die keine Arbeit in der Stadt hatten, dort ohne Genehmigung nur für 72 Stunden aufhalten.
Nelson Mandela führte den Widerstand gegen diese und andere Maßnahmen an und 1956 zusammen mit 155 weiteren Personen wegen Hochverrats angeklagt. Der Prozess dauerte bis 1961 und endete mit dem Freispruch aller Angeklagten. Robben Island: Das Gefängnis, in dem Nelson Mandela inhaftiert war
Im August des Jahres 1962 wurde Mandela dann wegen des Aufrufs zum Streik und illegaler Auslandsreisen zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren verurteilt. 1964 folgte eine erneute Verurteilung, dieses Mal zu lebenslanger Haft, wegen der Planung zum gewaltsamen Kampf. Die Haftstrafe leistete Nelson Mandela zum größten Teil auf der Gefängnisinsel Robben Island vor der Küste Kapstadts ab. Im Februar 1985 wurde ihm angeboten, bei zukünftigem Verzicht auf Gewalt, den Rest der Freiheitsstrafe zu erlassen, was Mandela ablehnte.
Auf Grund des zunehmenden internationalen Drucks und den nicht aufhörenden Bestrebungen der Partei ANC und anderer Organisationen erklärte der südafrikanische Staatspräsident de Klerk am 11. Februar 1990 die Haftentlassung Nelson Mandelas und anderer politischer Gefangener. Mit diesem Schritt leitete der ehemalige Verfechter der Apartheid die entscheidende Wende in der Innenpolitik Südafrikas ein.