Archiv der Kategorie ‘Kriege und Militärgeschichte‘


Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus: Ende des Dritten Punischen Krieges (05. Februar 146 v. Chr.)

Dienstag, den 5. Februar 2008

Es ist vollbracht, Rom hat heute erneut seine unendliche Macht demonstriert. Karthago ist genommen und wird dem Erdboden gleichgemacht werden. Dieser Fleck Erde wird niemals mehr besiedelt werden, als ewiges Mahnmal, damit für alle Zeiten in Erinnerung bleibt, was denen widerfährt, die es wagen sollten, sich Rom entgegenzustellen. Die Zerstörung Karthagos - Karthago muss zerstört werden
Andere Zeitgenossen werden es ohnehin nicht mehr wagen, sich zu erheben, sobald sie davon erfahren, was den Karthagern und ihrer Stadt geschehen ist. Nach den Tagen der Belagerung und den vorausgegangenen Entbehrungen, konnte und wollte ich meine Männer nicht zurückhalten – sie hatten freie Hand und konnten sich nehmen, was ihnen richtig erschien. Mir sind inzwischen wilde Gerüchte über ihr Treiben zu Ohren gekommen, doch auch wenn sie sich als wahr herausstellen sollten, muss ich sagen, dass die Karthager es nicht anders verdient haben. Immerhin haben sie es gewagt, unsere Armee für drei Jahre zu beschäftigen. Nun, sie werden die gerechte Strafe zu spüren bekommen. Rom wird sich wie immer als gerechter Herrscher erweisen.

Am 5. Februar des Jahres 146 v. Chr. endete die sechstägige Belagerung Karthagos mit der Einnahme der nordafrikanischen Stadt. Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus minor Numantinus führte das römische Heer zum Sieg über Karthago. Nachdem die römischen Soldaten plündernd und brandschatzend durch die Stadt gezogen waren, wurde Karthago bis auf die Grundmauern geschleift. Die 50.000 Karthager, die sich den Römern ergeben hatten, wurden in die Sklaverei verkauft. Ruinen von Karthago
Vorausgegangen war der Vernichtung Karthagos eine mehrjährige Belagerung. Im Senat von Rom wurde im Jahr 150 v.Chr. die Vernichtung des karthagischen Reiches beschlossen, ein Jahr später setzten römische Truppen nach Nordafrika über, da nach dem Verständnis Roms, Karthago gegen den Friedensvertrag der nach dem Zweiten Punischen Krieg geschlossen wurde, verstoßen hatte. Doch Karthago setzte sich erbittert gegen die Römer zur Wehr, sodass diese die Stadt erst im Jahr 146 v. Chr. einnehmen konnten.
Nach dem Zweiten Punischen Krieg, der zwischen Römern und Karthagern geführt wurde, wurden den Karthagern im Friedensvertrag von 201 v.Chr. schwerste Bedingungen auferlegt. Unter anderem verloren die Karthager Spanien, mussten das numidische Königreich unter Massinissa anerkennen und durften ohne Genehmigung Roms keinen Krieg führen.
Nachdem Massinissa versuchte auf dem Gebiet Karthagos zu expandieren und es zu Plünderungen gekommen war, setzte sich Karthago zur Wehr, was gegen eine der Bedingungen des Friedensvertrags mit Rom verstieß.
Publius Cornelius Scipio Aemilianus Africanus, der Konsul des Jahres 147 v.Chr. führte das römische Herr zum Sieg über Karthago. Bei seiner Rückkehr nach Rom wurde ihm ein Triumphzug gewährt. Seit seinem 17. Lebensjahr kämpfte „der jüngere Africanus“ wie er nach seinem Erfolg über Karthago genannt wurde, in verschiedenen Auseinandersetzungen auf Seiten Roms.
Der Zerstörung Karthagos, die er auf Befehl des Senats vornahm, stand „der jüngere Africanus“ allerdings skeptisch gegenüber. Seine gemäßigte Haltung kam auch darin zum Ausdruck, dass er den Sizilianern die Kunstschätze, die ihnen die Karthager geraubt hatten, zurückgab und sich nicht selbst an ihnen bereicherte.
Glücksspiel war im antiken Rom übrigens illegal. Daran, so zumindest die Überlieferung, hielt sich jedoch kaum jemand: es wurde um die Wette gewürfelt und gespielt.

Sonderausgabe der London Tribune: KRIEG! Frankreich erklärt Großbritannien den Krieg (1. Februar 1793)

Freitag, den 1. Februar 2008

London, Paris: Seit heute Vormittag befindet sich Großbritannien im Krieg mit Frankreich.
Der französische Emmisär Jean-Christophe de la Guillotine übergab um 7.00 a.m. Londoner Zeit eine entsprechende Depesche an den Secretary of State for Foreign Affairs, Lord Grenville.
Nach der Weitergabe der Nachricht an Prime Minister Pitt berief dieser sofort ein Kriegskabinett ein, dessen Besprechungen zur Stunde noch andauern. Erste Verlautbarungen lassen vermuten, dass nun schnellstmöglich neue Truppen ausgehoben werden sollen, um die Armee zu unterstützen, die sich wegen der Sicherheitslage auf dem Kontinent bereits im Alarmzustand befindet. Die vollständige Mobilmachung ist nur noch eine Frage der Zeit.Kriegserklärung Frankreichs an Großbritannien im Ersten Koalitionskrieg
Augenscheinlich sollen sobald als möglich Beratungen mit den Regierungen Preußens uns Österreichs aufgenommen werden, die sich bereits seit dem 20. April des vergangen Jahres mit Frankreich im Krieg befinden und deren erklärtes Ziel es ist, gemäß der Pillnitzer Deklaration von 1791, „den König von Frankreich in die Lage zu versetzen, in vollkommener Freiheit die Grundlage einer Regierungsform zu befestigen, welche den Rechten der Souveräne und dem Wohle Frankreichs entspricht“.
King George III. rief in einer ersten Verlautbarung das Volk dazu auf, Ruhe zu bewahren. Zur Zeit gäbe es, entgegen bereits seit Wochen kursierende Gerüchte, noch keinerlei Hinweise, dass Frankreich eine Invasion Großbritanniens plane. Er sei vielmehr davon überzeugt, dass es, wenn König, Regierung und Volk fest zusammen stünden, schnell möglich sein werde das revolutionäre Gespenst Frankreichs, gemeinsam mit den kontinentalen Mächten, zu vertreiben.
Seit 1792 befand sich Frankreich im sogenannten Ersten Koalitionskrieg mit Österreich, Preußen und Sardinien-Piemont. Der Koalition waren Ende Januar bereits Spanien, die Vereinigten Niederlande und Neapel beigetreten. Mit der Kriegserklärung Frankreichs an Großbritannien vom 1. Februar 1793 wurde die Koalition um die führende Seemacht der Welt erweitert. 1793 musste Frankreich zunächst mit Rückschlägen leben, erholte sich aber rasch wieder und bereits im folgenden Jahr konnten Revolutionstruppen den französischen Expansionsgelüsten mit großräumigen Eroberungen Auftrieb verleihen.
Schlacht von Valmy, Erster KoalitionskriegNeben der Besetzung Belgiens fiel auch das Rheinland in französische Hand und darüber hinaus gelang eine erfolgreiche Invasion über die Pyrenäen nach Spanien. Nachdem 1795 auch die Vereinigten Niederlande an Frankreich fielen, musste Großbritannien auch auf dem diplomatischen Parkett einen schweren Rückschlag erleiden, da es nicht gelang Preußen und Spanien im Krieg zu halten, die den Frieden von Basel mit Frankreich schlossen.
Die französischen Erfolge setzten sich 1796 und 1797 fort, vor allem Napoleon war mit seiner Armee in Italien sehr erfolgreich gegen die Heere Österreichs und Sardiniens, woraufhin letzteres ebenfalls aus dem Krieg ausscheiden musste. Im Frieden von Campo Formio schied schließlich auch Österreich aus der Koalition aus, so dass Großbritannien zunächst alleine im Krieg verblieb – bis es 1798 zu einer Neuauflage der Allianz mit Österreich und damit zur Zweiten Koalition kam.

Tagebuch eines Frontsoldaten: Kapitulation der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus in Stalingrad (31. Januar 1943)

Donnerstag, den 31. Januar 2008

23. August 1942
Der Himmel war schwarz vor deutschen Bombern. Solch einen gewaltigen Luftangriff werden die Russen sicher nie vergessen. Stalingrad liegt in Schutt und Asche. Nicht mehr lang und wir werden die Stadt hinter uns lassen, um weiter in den Osten vorzudringen.
22. September 1942
Nun halten sich die Kommunisten schon fast einen Monat und es hat nicht den Anschein, als ob wir sie heute noch aus der Stadt vertreiben würden. Doch immerhin scheint es gelungen zu sein am heutigen Teil den Süden der Stadt endgültig zu besetzen.
1. November 1942
Langsam aber sicher schwinden unsere Kräfte. Zahlreiche Kameraden sind bei Straßengefechten gefallen – unsere Reihen lichten sich deutlich. Hoffentlich erhalten wir bald Verstärkung.
Soldaten bei der Schlacht von Stalingrad
23. November 1942
Wir sind eingekesselt. Die Rote Armee hat den Ring um die Stadt geschlossen. Hoffentlich tüfteln die Oberen einen schlagkräftigen Plan aus, um uns aus dieser misslichen Lage zu befreien, denn lang werden wir es in diesem Trümmerhaufen nicht aushalten.
5. Januar 1943
Hunger, so unerträglich. Meine Gedanken kreisen fast ununterbrochen um etwas zu essen. Was würde ich nicht alles für ein Stück Brot geben. Viele meiner Kameraden sind in den letzten Tagen von uns gegangen. Dabei wurden sie nicht Opfer russischer Angriffe, sondern sind elendig verhungert. Holt uns doch endlich hier raus! Wo bleibt die Verstärkung, die Befreiungsarmee, sie muss doch schon vor den Toren der Stadt stehen und den russischen Kessel endlich durchbrechen.
31. Januar 1942
Gestern habe ich gehört, dass Generalfeldmarschall Paulus die Lage als aussichtslos bezeichnet haben soll und heute hat er tatsächlich kapituliert. Was wird jetzt aus mir? Werde ich noch jemals dazu kommen, hier ein paar Zeilen zu notieren?

Die Schlacht von Stalingrad (heute Wolgograd) gilt als Wendepunkt des Zweiten Weltkriegs. Begonnen hatte die Schlacht mit dem Angriff der 6. Armee auf Stalingrad, sie endete mit der Niederlage der eingekesselten deutschen Truppen, womit gleichzeitig das Vordringen der deutschen Armee nach Russland gestoppt worden war.
In dieser Schlacht, die zu den größten des Zweiten Weltkriegs zählt, wurden rund 700.000 Menschen getötet, zu den Opfern zählten sowohl Soldaten als auch Zivilisten. Deutsche Soldaten in Stalingrad auf dem Weg in die Kriegsgefangenschaft
Ziel der Deutschen war es mit der Einnahme der Stadt Stalingrad einen wichtigen Nachschubweg zu unterbrechen. Vor allem der Wasserweg über die Wolga, an der die Stadt gelegen ist, war von strategischer Bedeutung, da über die Wolga vor allem Rüstungsgüter aus den USA transportiert wurden. Außerdem sollte durch die Einnahme der Stadt an der Wolga das weitere Vordringen der Wehrmacht in den Kaukasus abgesichert werden, um an die dortigen Ölfelder zu gelangen.
Der Angriff auf Stalingrad erfolgte unter dem Befehl des Generaloberst Friedrich Paulus (kurz vor der Kapitulation wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt). Er hatte den Befehl über die 6. Armee sowie über Teile der 4. Panzerarmee. Am 23. August 1942 erfolgte ein Luftangriff der Deutschen zu hohen Verlusten auf Seiten der Russen, unter den Opfern waren zahlreiche Zivilisten, da Stalingrad auf Befehl Stalins nicht evakuiert worden war. In der Stadt fanden in der Folge zähe Kämpfe statt, nicht nur um einzelne Straßenzüge oder Häuserblocks, sondern um einzelne Häuser, teilweise sogar um einzelne Wohnungen. Dennoch konnten die deutschen Truppen im November die stark zerstörte Stadt an der Wolga zum größten Teil unter ihre Kontrolle bringen. An diesen deutschen Erfolg schloss sich die russische Gegenoffensive an, die zu einer Rückeroberung Stalingrads durch die Russen führte. Bei der so genannten Operation Uranus, gelang es den Russen, einen Ring um die Stadt zu legen und die Deutschen auf diese Weise einzukesseln. Seit dem 22. November 1942 war Stalingrad vollständig von russischen Truppen eingekesselt und die deutschen Truppen damit von Nachschub bzw. Verstärkung abgeschnitten. Die Heeresgruppe Don versucht im Dezember in der Operation Wintergewitter nach Stalingrad vorzudringen, scheitert aber, sodass Hitler schließlich alle Versuche, den Kessel zu durchbrechen, untersagt. Als Paulus am 08.Januar 1943 auf Befehl Hitlers ein Ultimatum zur Kapitulation verstreichen lässt, beginnen die Russen mit der Einnahme der Stadt. Am 30. Januar erkennt Paulus die Ausweglosigkeit der Lage und teilt Hitler mit, dass der Zusammenbruch innerhalb von 24 Stunden zu erwarten sei. Am 31. Januar 1943 muss der Südteil der eingeschlossenen Truppen unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus kapitulieren. Am 2. Februar stellten auch die restlichen noch verbliebenen Truppenteile im Norden der Stadt die Kampfhandlungen ein.
Durch die großen Verluste, die beide Seiten in dieser Schlacht zu beklagen hatten, ist die Schlacht von Stalingrad zum Sinnbild des Schreckens des Krieges geworden.

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